Moldawien muss Wahlzettel neu auszählen

Die Opposition hatte über massiven Wahlbetrug geklagt. Zugleich wies sie aber vor der Gerichtsentscheidung eine Nachzählung als Ablenkungsmanöver zurück und forderte stattdessen eine komplette Neuwahl. Präsident Vladimir Woronin hatte die Neuauszählung vorgeschlagen.

Demonstration gegen Wladimir Woronin

Vor Verkündung des Urteils kamen in der Haputstad Chisinau erneut Tausende Menschen zusammen, um gegen den Wahlsieg der Kommunisten Anfang April sowie mutmassliche Menschenrechtsverletzungen zu protestieren.

In der Hauptstadt Chisinau demonstrierten erneut tausende Oppositionsanhänger gegen Präsident Wladimir Woronin und prangerten das Vorgehen der Sicherheitskräfte in den vergangenen Tagen an.

Der Protest heute Sonntag blieb friedlich. Vergangene Woche war es hingegen zu den seit Jahrzehnten schwersten Ausschreitungen in Chisinau gekommen. Nach neuesten Behördenangaben kam dabei neben einer Frau auch ein zweiter Teilnehmer ums Leben. Er sei am Einatmen von Rauchschwaden gestorben.

Oppositionsanhänger und die Familie des Verstorbenen erklärten hingegen, das Opfer sei von der Polizei geschlagen worden. Insgesamt wurden etwa 200 Menschen verletzt und etwa ebenso viele festgenommen.

(sl/sda)