Moore kritisiert Bush: Eklat in der Oscar-Nacht

publiziert: Montag, 24. Mrz 2003 / 08:05 Uhr / aktualisiert: Montag, 24. Mrz 2003 / 16:26 Uhr

Los Angeles - Eine Standing Ovation und einige lautstarke Zurufe aus dem mit 3 500 Hollywood Topshots gefüllten Saal begleiteten Michael Moore auf die Bühne der Oscarverleihung.

Michael Moore bei der Arbeit zu Bowling for Columbine.
Michael Moore bei der Arbeit zu Bowling for Columbine.
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Der Saal sollte sich bald nicht mehr darüber einig sein, ob sie jubeln oder buhen sollte. Der renommierte Filmemacher Michael Moore, Regisseur von Bowling for Columbine, benutzte seine Dankesrede zum besten Dokumentarfilm dazu, den amerikanischen Präsidenten Bush und den Krieg in Irak massiv zu kritisieren.

"Wir leben in fiktiven Zeiten. Wir leben in Zeiten mit fiktiven Wahlresultaten, die fiktive Präsidenten wählen. Wir leben in Zeiten, in denen uns ein Mann in einen fiktiv motivierten Krieg schickt."

Buh-Rufe für Moore und Orchester

Viel Zeit bekam Moore nicht für seine Rede. Das Orchester überblendete ihn schon nach wenigen Sätzen. "Wir sind gegen diesen Krieg Mr. Bush. Shame on you (Schämen Sie sich)." Nach diesen Worten wurde Moore von der Bühne geführt.

Gastgeber Steve Martin scherzte zwar später: "Backstage war es so süss, die Türsteher halfen Michael Moore in den Kofferraum seines Wagens." Martins Gescherze konnte aber nicht verbergen, wie der Krieg im Irak nicht nur die amerikanische Öffentlichkeit sondern auch Hollywood spaltet.

Die amerikanische Presse ist sich nicht einig, ob sich die Buhrufe nun gegen Moore oder gegen das Orchester richteten, die Moore nach wenigen Minuten auszublenden versuchten. Die Los Angeles Times berichteten von lauten Buhrufen für Moore aus dem Saal. Die Online Nachrichtenseite sfgate.com hingegen sah das Buhen eher an die Adresse des Orchesters gerichtet.

Moore nach seiner Rede

Michael Moore produzierte seinen ersten Dokumentarfilm im Jahre 1989. Im Film Roger&Me verfolgte er den Chef der General Motors Corporation Roger Smith über zwei Jahre, um ihn zu einem Statement zu zwingen, weshalb GM die Produktion in Moores Heimatstadt Flint in Michigan eingestellt hatte und damit mehr als die Hälfte der Bevölkerung arbeitslos geworden war. Bowling for Columbine, sein preisgekrönter Dokumentarfilm, war auch in der Schweiz ein Grosserfolg. Er versucht in diesem Film Gründe dafür zu finden, weshalb in den USA verhältnismässig viele Menschen von Schusswaffen ermordert werden.

Moore schlug nach seiner Rede im Backstage-Bereich harte Töne an. Der Krieg im Irak sende ein negatives Bild der USA an die Welt. "Was haben wie denn den Kindern von Columbine beigebracht letzte Woche? Wenn Du Deinen Willen nicht bekommst, dann setze ihn mit Gewalt durch! Das ist alles."

Moore wies darauf hin, dass es nur fünf Leute gewesen seien, die ihn tatsächlich während seiner Rede ausgebuht hatten. „Es gibt viele Amerikaner, die gegen diesen Krieg sind."

(bsk/news.ch)

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