Metro als Top-Sehenswürdigkeit
Moskau setzt verstärkt auf Kultur-Tourismus
publiziert: Montag, 22. Dez 2014 / 08:03 Uhr / aktualisiert: Montag, 22. Dez 2014 / 09:14 Uhr

Moskau - Rund 2000 denkmalgeschützte Bauten zählt Moskau, davon werden 300 derzeit generalsaniert. Insbesondere auf die Randbezirke will sich die Stadt bei den Renovierungsarbeiten konzentrieren, um das Angebot für Touristen zu erweitern.

1 Meldung im Zusammenhang
So wurde das Zarenschloss Kolomneskoje in alter Holzbauweise rekonstriert und lockt nun täglich 30 bis 40 Reisegruppen. Dies berichtet Alexander Kibovsky, verantwortlich für Denkmalschutz der Stadt Moskau auf der internationalen Journalistenkonferenz «It's Time for Moscow».

Untergrundwelt als Palast

Die Sommerresidenz des Zaren Alexei I. (1629-1676) wurde originalgetreu rekonstriert. Allerdings nicht in der alten Holzbauweise ohne Verwendung von Nägeln. Von den Empfangs- und Arbeitsräumen des Zaren bis hin zu Sauna und Schlafräumen bekommt der Besucher einen Eindruck von der Lebensweise des Hofstaates, der von April bis Oktober hier residierte. Im ebenso integrierten Restaurant können sich bis zu 100 Gäste von der Qualität der original russischen Küche überzeugen. Nach Verlegung der Hauptstadt von Moskau nach Sankt Petersburg war das Schloss dem Verfall preisgegeben, der Wiederaufbau wurde im September 2010 abgeschlossen.

Kolomenskoje zählt so wie die Wiedererrichtung der Erlöserkathedrale und der Wiederaufbau des Schlosses Zarizyno im Süden der Stadt zu den bleibenden Marksteinen der Ära des Moskauer Langzeitbürgermeisters Jurij Luschkow. Der grösste Palast der Stadt ist jedoch immer noch die Moskauer Metro. Alexander Kibovsky zitiert niemand Geringeren als Josef Stalin, um die Bedeutung der Metro zu unterstreichen: «Früher kosteten die Paläste Millionen, jetzt bauen wir Paläste für Millionen!» Nachsatz: «Die Metro ist ist der grösste öffentlich zugängliche Palast der Welt.»

Das Ticket für eine Fahrt mit der Metro kostet 40 Rubel. Die Umrechnung ist derzeit schwer, denn innerhalb einer Woche (8. bis 15. Dezember) ist der Kurs für einen Euro von 60 auf über 70 Rubel gestiegen. Im Mai lag der Kurs noch bei 40 Rubel für einen Euro. Die Tourismus-Verantwortlichen der Stadt verweisen darauf, dass die Metro zweisprachig beschriftet sei. Dies gilt jedoch nur für die auf den Bahnsteigen angebrachten Übersichtspläne, nicht für die Stationsbezeichnungen oder gar die Informationen zur Orientierung der Massen auf den zahlreichen Ein-, Aus- und Übergängen. Mit einem einfachen Ticket kann man die 200 Metrostationen beliebig lang besichtigen, ohne Basiskenntisse der russischen Sprache ist aber von einer Exkursion ohne Begleitung abzuraten. Der barrierefreie Zugang ist bislang nur bei neuen Stationen und bei den internationalen Bahnhöfen möglich.

Sowjetunion hautnah erleben

Eine Reise in die jüngere Vergangenheit bietet der Besuch des VDNCh bei der gleichnamigen Metro-Station. Im dem vor 75 Jahren errichteten Ausstellungszentrum der nationalen Volkswirtschaft wurde die Sowjetunion vollständig konserviert. Die einzelnen Sowjetrepubliken betrieben hier einen Pavillon, derzeit geöffnet ist nur der armenische. Die Auswahl der Produkte beschränkt sich auf Kunst, Kunsthandwerk und Design - scheinbar um den Beweis zu erbringen, dass die Sowjetunion auch in Armenien noch zu finden ist. Der nach eigenen Angaben grösste Eislaufplatz des Landes bietet immerhin ein günstiges Freizeitangebot für die Bevölkerung der Stadt.

Erstmals hat sich in diesem Jahr auch der Rote Platz zum Eislaufplatz mit angeschlossenem Weihnachtsmarkt verwandelt. Kunsthandwerk aus unterschiedlichen Regionen Russlands wird hier feilgeboten. Daneben finden sich zahlreiche Glühweinstände. Die roten, beleuchteten Kremlmauern auf der einen Seite und das etwas zu stark mit Weihnachtslichtern überladene Kaufhaus GUM lassen für ein paar Stunden die politischen Konflikte zwischen Europa und Russland vergessen. Im GUM selbst, wo fast nur internationale Markenartikel angeboten werden, spürt man das flaue Kundeninteresse angesichts täglich steigender Preise.

(bert/pte)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Queen Mary 2 ist eines der geräumigsten Schiffe auf See und verfügt über 14 Decks mit Lounges und Bars, Geschäften, Sporteinrichtungen und sogar einem Planetarium.
Die Queen Mary 2 ist eines der geräumigsten ...
Publinews Die Queen Mary 2 ist nach wie vor das grösste jemals gebaute Ozeandampferschiff und strotzt nur so vor Luxus. An Bord gibt es eigentlich alles, was das Herz begehrt. Abstriche muss man keine machen, und selbst der Preis ist durchaus erschwinglich. mehr lesen  
Publinews Auswertungen des Bewertungsportals TripAdvisor haben ergeben, dass in der Schweiz ... mehr lesen  
Das mögen die Schweizer und Touristen am liebsten, die bei Tripadvisor bewerten.
Publinews Paris, als Stadt der Lichter gefeiert, fasziniert die Vorstellungskraft von Reisenden weltweit mit ihrer unvergleichlichen Mischung aus Kunst, Kultur und Geschichte. Dennoch kann der Ruf der Stadt nach Opulenz für diejenigen, die ihre Reisepläne innerhalb eines Budgets planen, oft einschüchternd wirken. mehr lesen  
Die Hauptstadt von La Palma, Santa Cruz de La Palma, aus der Luft.
Die Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean sind für ihre atemberaubende Schönheit bekannt und ziehen Besucher weltweit in ihren Bann. Besonders hervorstechend ist La Palma, eine Insel ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten