Motiv nach 'Hammer-Morde' weiter unklar

publiziert: Mittwoch, 1. Jun 2005 / 18:05 Uhr

Islisberg AG - In der Nacht auf Montag hat im Aargauischen Islisberg ein 37-jähriger Mann seine Frau und seine beiden Kinder, die alle im Schlaf lagen, mit einem Hammer erschlagen.

Blick auf das 500-Seelendorf von Islisberg.
Blick auf das 500-Seelendorf von Islisberg.
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Er selber stürzte sich später von einer Brücke in Baar ZG in den Tod. Als Tatmotiv könne die Polizei erst von Vermutungen ausgehen, sagte der Aargauer Kripochef Urs Winzenried am Dienstag Nachmittag in Aarau vor den Medien.

Doch anhand eines Abschieds- respektive Bekennerbriefes, den der Täter auf dem Esstisch hinterlegt habe, könnte berufliche Überforderung ein Grund für die Tat sein.

Zuger Polizistin beobachtet Selstmörder

Aussergewöhnlich an diesem Familiendrama sei auch, wie der Fall bei der Polizei ins Rollen kam, sagte Winzenried. Gegen 9.30 Uhr am Montag habe eine Polizistin in Baar zufällig einen Mann gesehen, der sich vom Geländer der Lorzentobelbrücke 60 Meter tief in den Tod stürzte.

Durch die bei ihm gefundenen Ausweise sei die Kapo Zug sofort über seine Identität informiert gewesen. Im auf der Brücke geparkten Auto habe sie auch den Führerausweis der Ehefrau gefunden, der auf die gleiche Adresse im Aargau lautete.

Kurz vor 15.30 Uhr habe die Kapo Aargau die Ehefrau in Islisberg über den Suizid des Mannes informieren wollen. Zwar sei die Haustüre des Einfamilienhauses zu gewesen aber nicht mit dem Schlüssel verschlossen.

Massive Hammerschläge

Die drei Toten hätten in separaten Zimmern in ihren Betten im ersten Stock gelegen. Ein erster Augenschein habe gezeigt, dass die 37-jährige Frau, das 4-jährige Mädchen und der 7-jährige Junge durch "massive Hammerschläge auf den Kopf" getötet wurden.

Da keine Kampfspuren gefunden worden seien, könne davon ausgegangen werden, dass die Drei im Schlaf erschlagen worden sind.

Die Familie, die vor vier Jahren vom Kanton Zürich ins eigene Haus im neuen Einfamilienhaus-Quartier zügelte, habe in Islisberg als "Vorzeigefamilie" gegolten, so der Kripochef. Es lägen denn auch keinerlei Hinweise auf eine Zerrüttung der Ehe oder häusliche Gewalt vor.

Streit mit Töfflifahrer

Auch am Sonntag vor der Tat hätten die Nachbarn nichts Auffälliges beobachtet. Ausser am Abend sei es zu einem kurzen verbalen Streit zwischen dem Mann und einem Töfflifahrer gekommen. Töfflifahrer gebe es im Quartier einige und auch das Schulhaus stehe in der Nachbarschaft. Lärmimmissionen seien im Quartier deshalb ein Thema.

Der diplomierte Informatik-Ingenieur sei in einer Züricher Firma in guter Stellung gewesen. Details zur Arbeitsituation seien jedoch erst in Abklärung. Die Ehefrau arbeitete früher als Fotolithografin, war jetzt jedoch als Familienfrau tätig.

Zweites Familiendrama innert zwei Monaten

Exakt 60 Tage vor diesem Drama hatte ein Vater im aargauischen Muri auch seine Familie und sich selber getötet. Umgebracht hatte der 47-Jährige seine 35-jährige Frau und die beiden Mädchen im Alter von vier und zehn Jahren mit dem Revolver.

(bsk/news.ch mit Agenturen)

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