Motorrad: Lüthi auch im Regen stark

publiziert: Samstag, 28. Jun 2003 / 19:28 Uhr

Thomas Lüthi hat im verregneten 125er-Rennen in Assen seinen 2. Platz von Montmeló (Sp) eindrücklich bestätigt. Im GP Holland klassierte sich der 16-Jährige aus Linden als Siebter und rückte in der WM-Wertung auf Rang 9 vor. Sieger wurde Steve Jenkner (De).

Im erstes Regenrennen der Saison verhielt sich der Schweizer Shootingstar der 125er-GP-Szene taktisch hervorragend. Lüthi fuhr in den ersten Rennminuten eher abwartend und vermied grössere Risiken. Die Piste in Assen bot zwar auch in nassem Zustand verhältnismässig viel Grip, dennoch stürzte beispielsweise der aus der erste Reihe startende Alex De Angelis (San Marino) schon in der Einfahrrunde zur Startaufstellung. Und bereits in der 3. Runde verabschiedete sich auch Casey Stoner aus dem Rennen. Der 17-jährige Australier, an 2. Stelle hinter dem entfesselnden Jenkner fahrend, mutete sich im Regen zu viel zu.

Nicht so Lüthi: Weil der Trainings-Fünfte schon beim Start ungewohnterweise sechs Plätze eingebüsst hatte ("So schlecht bin ich in meiner ganzen Karriere noch nie gestartet"), fiel er zwar zwischenzeitlich bis auf Rang 13 zurück, doch dadurch liess sich der Berner nicht beeindrucken: "Ich habe zunächst einfach mal geschaut, was möglich ist. Andere hingegen haben doch recht viel Risiko genommen und einige stürzten dann auch."

Ab Runde 6 rückte Lüthi aber in einer spannenden Aufholjagd Platz um Platz vor. Auf der Schlussrunde überholte er sogar noch Daniel Pedrosa, der nach einem Drittel der Renndistanz schon fast sieben Sekunden Vorsprung auf Lüthi aufgewiesen hatte. Der Schweizer Youngster, der nun schon einige Rennen abgebrüht wie ein Routinier fuhr, revanchierte sich damit ein erstes Mal für das Rennen in Montmeló vor zwei Wochen, als ihm der spanische WM-Leader in der letzten Runde gerade noch den ersten GP-Sieg weggeschnappt hatte.

"Ich bin sehr, sehr zufrieden", sagte Lüthi, der hinter sechs Aprilias bester Honda-Fahrer war. "Ich habe mein Ziel mehr als nur erreicht." Da mochte es ihn auch nicht kümmern, dass er erstmals in dieser Saison im Rennen gegenüber seiner Position in der Startaufstellung Plätze einbüsste.

Lüthi verlor auf den 104,5 km (17 Runden) gut eine Minute auf den souveränen Sieger Steve Jenkner, der für den 150. GP-Sieg von Aprilia (davon 63 in der Achtelliterklasse) sorgte. Der 27-jährige Deutsche, der schon zehnmal Zweiter oder Dritter war, gewann in seinem 98. GP-Rennen erstmals überhaupt und verbesserte sich in der WM-Wertung auf Rang 2. Der Rückstand auf den in Assen nur achtplatzierten Pedrosa beträgt aber immer noch 26 Punkte. Jenkner hat in Assen als 125-ccm-Sieger auf Aprilia einen äusserst prominenten Vorgänger: Dieses Kunststück war auf der traditionsreichen Strecke im Norden Hollands zuvor einzig Valentino Rossi gelungen (1997).

Gibernaus dritter Saisonsieg

Noch stärker als bei den 125ern regnete es im Rennen der MotoGP-Klasse, das mit rund einer halben Stunde Verspätung begann, damit alle Fahrer auf Regenreifen wechseln konnten. Überlegener Sieger wurde Sete Gibernau (Sp), der nach Welkom (SA) und Le Mans (Fr) zum 3. Saisonsieg gelangte. Der 30-jährige Katalane fuhr auf der letztjährigen Honda bereits in der Anfangsphase -- mit Max Biaggi (It) im Schlepptau, der ab Rennmitte abreissen lassen musste -- WM-Leader und Honda-Werkspilot Valentino Rossi davon. Dieser klassierte sich aber als ungefährdeter Dritter und bewies mit seinem 13. Podestplatz in Serie immerhin eindrückliche Konstanz. Wie Markenkollege Jenkner gelangte in der Viertelliter-Klasse auch Anthony West im Regen zu seiner sensationellen Premiere auf der obersten Stufe des Siegerpodests. Der bald 22-jährige Australier siegte in seinem 54. GP (davon 39 in der 250er-Klasse) vor den drei weiteren Aprilia-Fahrern Franco Battaini (It), Sylvain Guintoli (Fr) und Manuel Poggiali (San Marino). Letzterer baute seine WM-Führung auch mit diesem 4. Platz stark aus, da die engsten Verfolger Randy de Puniet (Fr) und Fonsi Nieto (Sp) ausschieden sowie Toni Elias (Sp) nur 13. wurde.

von Valentin Oetterli, Assen

Resultate

125 ccm (17 Runden à 6,027 km = 102,459 km): 1. Steve Jenkner (De), Aprilia, 42:25,609 (144,897 km/h). 2. Pablo Nieto (Sp), Aprilia, 11,189 zurück. 3. Hector Barbera (Sp), Aprilia, 24,683. 4. Youichi Ui (Jap), Aprilia, 30,420. 5. Stefano Perugini (It), Aprilia, 46,439. 6. Alex De Angelis (San Marino), Aprilia, 1:01,726. 7. Thomas Lüthi (Sz), Honda, 1:01,855. 8. Daniel Pedrosa (Sp), 1:04,598. Ferner: 10. Andrea Dovizioso (It), Honda, 1:06,020. 16. Lucio Cecchinello (It), Aprilia, 1:18,978. -- Schnellste Runde: Barbera (7.) in 2:26,247 (148,359 km/h). -- 37 Fahrer gestartet, 24 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. Casey Stoner (Au), Aprilia, (Sturz).

WM-Stand (7/16): 1. Pedrosa 124. 2. Jenkner 98. 3. Cecchinello 91. 4. Perugini 76. 5. Dovizioso 73. 6. Nieto 67. 7. Ui 64. 8. De Angelis 63. 9. Lüthi 48. 10. Mirko Giansanti (It), Aprilia, 41.

250 ccm (18 Runden = 108,486 km): 1. Anthony West (Au), Aprilia, 41:57,413 (155,139 km/h). 2. Franco Battaini (It), Aprilia, 2,987. 3. Sylvain Guintoli (Fr), Aprilia, 10,661. 4. Manuel Poggiali (San Marino), Aprilia, 14,160. 5. Sebastian Porto (Arg), Honda, 26,617. 6. Roberto Rolfo (It), Honda, 31,948. Ferner: 13. Toni Elias (Sp), Aprilia, 2:03,227. -- Schnellste Runde: Battaini (15.) in 2:16,926 (158,459 km/h). -- 28 Fahrer gestartet, 24 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. Randy de Puniet (Fr), Aprilia (Sturz); Fonsi Nieto (Sp), Aprilia (techn. Probleme).

WM-Stand (7/16): 1. Poggiali 101. 2. Rolfo 86. 3. Elias 84. 4. De Puniet 81. 5. Nieto 81. 6. West 78. 7. Battaini 78.

MotoGP (19 Runden = 114,513 km): 1. Sete Gibernau (Sp), Honda, 42:39,006 (161,096 km/h). 2. Max Biaggi (It), Honda, 10,111. 3. Valentino Rossi (It), Honda, 13,875. 4. Carlos Checa (Sp), Yamaha, 36,978. 5. Oliver Jacque (Fr), Yamaha, 40,345. 6. Loris Capirossi (It), Ducati, 42,177. Ferner: 8. Alex Barros (Br), Yamaha, 59,023. 12. Tohru Ukawa (Jap), Honda, 1:42,398. -- Schnellste Runde: Gibernau (15.) in 2:11,805 (164,615 km/h). -- 23 Fahrer gestartet, 18 klassiert.

WM-Stand (7/16): 1. Rossi 151. 2. Gibernau 113. 3. Biaggi 105. 4. Capirossi 71. 5. Barros 62. 6. Ukawa 56.

Nächstes Rennen: GP Grossbritannien in Donington am 13. Juli

(bert/sda)

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