Motorradfahrer reichen Petition gegen Vision Zero ein

publiziert: Dienstag, 13. Mai 2003 / 16:21 Uhr

Bern - Die Töfffahrerinnen und Töfffahrer machen mobil gegen Vision Zero: Das Komitee Pro Moto hat der Bundeskanzlei eine Petition mit 209 986 Unterschriften überreicht. Am Samstag findet auf dem Berner Bundeshausplatz eine Grossdemo statt.

Motorradfahrer wehren sich.
Motorradfahrer wehren sich.
20 000 Motorradfahrer aus der ganzen Schweiz sollen mit 80 km/h nach Bern fahren, wo sie auf dem Bundesplatz für ihre Sache demonstrieren. Damit will Pro Moto zeigen, welche Auswirkungen die als Vision Zero bekannt gewordenen Szenarien des Bundesamtes für Verkehr (ASTRA) haben.

Die Wut richtet sich gegen Tempobegrenzung auf 80 km/h für Motorfahrräder und Roller. Weitere Schikanen sind gemäss Pro Moto der nur für sie geltende Alkoholgrenzwert von 0,2 Promille, die Limitierung auf Tempo 70 ausserorts und die Erhöhung des Mindestalters von 16 auf 18 Jahre für das Lenken von Töffs und Rollern.

Eine Geschwindigkeitslimitierung würde das Aus für das motorisierte Zweirad in der Schweiz bedeuten, ist die Vereinigung von Motorrad-Importeuren, Fachhändlern, Fachzeitschriften und Fahrerverbänden überzeugt.

Sekundiert wird Pro Moto vom TCS: Dieser glaubt nicht an die Auffassung der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), dass mit der Massnahme die Zahl der Toten und Schwerverletzten im Strassenverkehr deutlich gesenkt werden kann.

Der VCS dagegen warnt vor Widerstand gegen einzelne umstrittene Massnahmen. Das oberste Ziel von Vision Zero sei, den Verkehr so sicher zu machen, dass menschliches Versagen keine Toten und Schwerverletzten mehr bewirkte.

Die Motorradfahrer würden sich zu früh wehren, heisst es in einem ASTRA-Communiqué. Die neue Strassen-Verkehrspolitik befinde sich erst im Stadium der Strategie-Bildung. Der endgültige Entwurf werde bis Ende 2004 unter Führung des ASTRA alle im Strassenverkehr beteiligten Interessensgruppen - darunter auch die Motorradfahrer - erarbeitet.

(bert/sda)

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