Moussaoui-Prozess: Geschworene am Zug

publiziert: Donnerstag, 30. Mrz 2006 / 08:28 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 30. Mrz 2006 / 09:02 Uhr

Alexandria - Die zwölf Geschworenen im US-Terrorismusprozess gegen Zacarias Moussaoui haben am Mittwoch mit ihren Beratungen über eine mögliche Todesstrafe für den Franzosen begonnen.

Die Entscheidung liegt nun bei den Geschworenen. (Archivbild)
Die Entscheidung liegt nun bei den Geschworenen. (Archivbild)
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In ihrer Sitzung in Alexandria bei Washington sollten die neun Männer und drei Frauen allerdings zunächst nur grundsätzlich entscheiden, ob der 37-Jährige überhaupt für die Todesstrafe in Frage kommt.

Sollten sie dies bejahen, würden sie erst nach einer zweiten Prozessphase zu entscheiden haben, ob Moussaoui tatsächlich hingerichtet oder wegen mildernder Umstände lebenslang eingesperrt werden soll. Die Geschworenen beendeten ihre Beratungen am Mittwochabend nach rund 90 Minuten und wollen am Donnerstag erneut zusammenkommen.

9/11- Komplott verschwiegen

Vor dem Beginn der Juryberatungen tauschten Staatsanwaltschaft und Verteidigung nochmals in jeweils rund einstündigen Plädoyers ihre Argumente aus. Bundesanwalt David Raskin sagte, Moussaoui habe die Ermittler nach seiner Festnahme im August 2001 in den Verhören «mit tödlicher Absicht belogen», indem er seine Kenntnisse von dem 9/11- Komplott verschwiegen habe.

Der Mord an 2972 Menschen hätte verhindert werden können, wenn der Franzose rechtzeitig ausgepackt hätte, betonte der Ankläger. Moussaoui sei mit der Absicht ins Land gekommen, «so viele Amerikaner zu töten wie er konnte».

Lügen nach Festnahme

Moussaoui hatte am Montag ausgesagt, als Attentäter für den 11. September eingeplant gewesen zu sein. Er habe ein fünftes Flugzeug in das Weisse Haus lenken sollen. Moussaoui gab ausserdem zu Protokoll, die Beamten der Bundespolizei FBI, die ihn nach seiner Festnahme verhört hatten, belogen zu haben, damit die Pläne für die Terroranschläge ungehindert vorangehen konnten.

Moussaouis Aussage war ein schwerer Rückschlag für seine Verteidiger, die seine neue Version des 9/11-Komplotts als freie Erfindung bezeichneten.

Anwalt Edward MacMahon sagte in seinem Plädoyer, indem sich Moussaoui als Teil der Verschwörung bezeichne, wolle er «für sich selbst eine Rolle in der Geschichte schreiben». Die Wahrheit aber sei, dass Moussaoui nichts mit dieser Verschwörung zu tun gehabt habe, «egal, was er sagt».

(fest/sda)

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