Mubarak beschwert sich bei Olmert - ohne Ergebnis

Präsident Hosni Mubarak habe deutlich gemacht, dass Ägypten solche Militäroffensiven als hinderlich für Fortschritte hin zu einem dauerhaften Frieden in Nahost betrachte, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Mena.

Der Zwischenfall sei «unerwartet» gekommen, sagte Olmert nach dem Treffen. «Ich bedauere es, falls Unschuldige in Ramallah zu Schaden gekommen sind», sagte Olmert in Scharm el Scheich. «Aber Israel ist gezwungen, Militäroperationen auszuführen, um für seine Sicherheit zu sorgen.»

Rechtfertigung

Bei dem Militäreinsatz waren am Nachmittag 3 Palästinenser getötet und 20 verletzt worden. Spitalangestellte hatten zuvor von 4 toten Palästinensern gesprochen. 4 Palästinenser wurden festgenommen. Olmert betonte, die Soldaten hätten militante Palästinenser verfolgt, die «unschuldige Israelis» verfolgt hätten.

Olmert und Mubarak erörteten während des rund zweistündigen Gesprächs ausserdem Möglichkeiten zur Wiederbelebung des Nahost- Friedensprozesses.

Erneut kam ein Austausch palästinensischer und israelischer Gefangener zur Sprache, um dessen Vermittlung Ägypten sich seit Monaten bemüht. Der Austausch werde «möglicherweise bald» erfolgen sagte Olmert nach dem Treffen, ohne dies weiter auszuführen.

Gefechte zwischen rivalisierenden Palästinensergruppen

Auch bei innerpalästinensischen Auseinandersetzungen kamen mehrere Menschen ums Leben. Bei Gefechten zwischen rivalisierenden Palästinensergruppen der Hamas und der Fatah wurden im Gazastreifen mindestens sechs Palästinenser getötet und 60 weitere verletzt.

Während ihres rund zweistündigen Gesprächs erörteten Olmert und Mubarak Möglichkeiten zur Wiederbelebung des Nahost- Friedensprozesses. Erneut kam ein Austausch palästinensischer und israelischer Gefangener zur Sprache, um dessen Vermittlung Ägypten sich seit Monaten bemüht.

Perez als Verteidigungsminister entlassen?

Das Zweite Israelische Fernsehen meldete derweil, Olmert wolle Verteidigungsminister Amir Perez aus seinem Amt entlassen und ihm einen anderen Posten anbieten. Dieser Bericht wurde kurz darauf dementiert. Olmert habe weder vor Perez zu entlassen, noch einen neuen Verteidigungsminister zu benennen, erklärte das Büro des Ministerpräsidenten.

Perez ist als Chef der Arbeitspartei ein wichtiger Koalitionspartner von Olmerts Kadima-Partei. Vor allem seit dem Libanon-Krieg steht der militärisch unerfahrene Verteidigungsminister stark in der Kritik.

(fest/sda)