Münsinger Angeschuldigte hatten einen zweiten Mord geplant

publiziert: Dienstag, 28. Okt 2003 / 18:30 Uhr

Bern - Am zweiten Tag im Mordprozess vor dem Kreisgericht Konolfingen sind zwei der Angeklagten zu einem weiteren versuchten Mord befragt worden. Der Hauptangeschuldigte, der 22-jährige F., ist auch in diesem Anklagepunkt geständig.

K. hatte die Pump-Action gereinigt.
K. hatte die Pump-Action gereinigt.
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Rund zwei Tage vor dem Mord am 21-jährigen Emmentaler H. am 20. November 2001 wollte der Hauptangeschuldigte F. bereits einen Mann erschiessen. Sterben sollte dieser Mann, weil er angeblich seine Freundin vergewaltigt hatte.

Zusammen mit drei weiteren Männern aus der Clique suchten sie den fraglichen Mann in Bern und Belp. F., der sich in der Gruppe gerne als Tschetschene und Gangster ausgab, sass mit der geladenen Pump-Action auf dem Vordersitz des Autos: Ja, ich denke, dass ich geschossen hätte, wenn wir ihn gefunden hätten.

S., der als einziger in diesem Anklagepunkt noch mit im Verfahren ist, will nichts davon gewusst haben, dass der angebliche Vergewaltiger getötet werden sollte.

Im Weiteren wurde der Angeschuldigte K. zu den Ereignissen um die Ermordnung H.s befragt. Er habe das Geprahle um diese Ermordung bis zur Tatnacht nicht ernst genommen, blieb K. beharrlich bei seiner Mitläufer-Version. Er gab vor Gericht aber zu, dass er nach der Tat derjenige gewesen war, der die Pump-Action gereinigt hatte.

In der Nacht vom 19. auf den 20. November 2001 tötete eine 6-köpfige Clique, die sich vom Herumhangen im Berner Bahnhof her kannte, in einem Wäldchen bei Münsingen den 21-jährigen Emmentaler H. mit zwei Schüssen aus einer Pump-Action. Das Opfer war den meisten Angeschuldigten unbekannt.

(bert/sda)

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