Musical-Szene im Aufwind

publiziert: Freitag, 4. Mrz 2005 / 10:10 Uhr

London - Dem Phantom der Oper droht der Rückzug in die Katakomben. Doch allen bösen Gerüchten zum Trotz hat das Musical in London Aufwind.

"Phantom of the Opera" läuft nicht mehr, doch andere Shows springen in die Bresche.
"Phantom of the Opera" läuft nicht mehr, doch andere Shows springen in die Bresche.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Mit Einnahmen von fast 500 Millionen Euro verzeichneten die Musicals in der englischen Hauptstadt 2004 einen Kassen-Rekord. Zwölf Millionen Zuschauer kamen - die zweithöchste Zahl seit Beginn der Zählung vor 25 Jahren.

"Glaubt man der Presse, ist das Musical ständig am Ende", sagt Richard Puldorf von der Londoner Theater-Gesellschaft. "Dafür ist es aber doch noch bei recht guter Gesundheit."

Wachablösung

In den vergangenen Jahren hatte das Londoner West End, das Theaterviertel, hauptsächlich Negativ-Schlagzeilen gemacht. Nach dem Musical-Boom der 80er und 90er Jahre waren die grossen Hits von Musical-König Andrew Lloyd Webber wie "Starlight Express" und "Cats" nach zum Teil über zwanzig Jahren Laufzeit abgesetzt worden. Ein neues Musical des Komponisten über den Nordirland-Konflikt, "The Beautiful Game", hielt sich nur ein Jahr.

"Gleich sechs West-End-Shows mussten 2004 früher als geplant schliessen", sagt Ruth Gillespie von der Theater-Zeitung "The Stage". Grund dafür seien neben den oft sehr teuren Ticketpreisen vermutlich die hohen Kosten für Essen und Parken in London.

"Für die Rekord-Einnahmen haben jetzt neue Musicals wie "Mary Poppins" oder Lloyd Webbers "Woman in White" gesorgt, die erst im Herbst angelaufen sind", erläutert Nigel Reynolds von der britischen Zeitung "The Daily Telegraph".

Nach Einschätzung von Gillespie hängt der Rekord vor allem mit der steigenden Zahl der Touristen zusammen: "Urlauber machen immer noch den grössten Teil des Theaterpublikums aus."

Vor allem Touristen

Nach vorläufigen Schätzungen der offiziellen Tourismus-Organisation "Visit London" besuchten 2004 rund 27,6 Millionen die Hauptstadt, etwa sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

"Der Tourismus ist von entscheidender Bedeutung für die Musicals im West End", bestätigt Jonathan Mountford von der Werbeagentur Dewynters. "Nach den Anschlägen von Madrid sanken die Besucherzahlen, doch jetzt geht es wieder aufwärts."

Für 2005 ist die Londoner Musical-Welt zuversichtlich. Mit dem Start neuer Shows wie der Bühnen-Version des Kinohits "Billy Elliot" um die Tanzkarriere eines Arbeiterjungen müsste sich der Aufschwung eigentlich fortsetzen, heisst es.

(Von Britta Gürke/dpa)

 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 11°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 14°C 26°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
St. Gallen 13°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 11°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Luzern 12°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Genf 11°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 15°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten