Musikindustrie ist selber schuld

publiziert: Montag, 5. Dez 2005 / 11:07 Uhr

Berlin/Köln - Die Musikindustrie trägt eine große Mitschuld an der ausufernden Entwicklung der Piraterie im Internet.

Die Musikindustrie hat die Entwicklung bei Musik im Internet schlicht verschlafen.
Die Musikindustrie hat die Entwicklung bei Musik im Internet schlicht verschlafen.
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Das erklärte die Wirtschaftsinitiative „no abuse in internet“ (naiin) anlässlich der Verleihungen des Bambi und des Europäischen Filmpreises am Montag in Berlin. Fatale Versäumnisse der grossen Musiklabels hätten die illegale Verbreitung urheberrechtlich geschützter Musiktitel im weltweiten Datennetz geradewegs angekurbelt.

„Die Musikbranche hat es schlichtweg verschlafen, sich rechtzeitig und mit geeigneten Mitteln gegen Piraterie im Internet zu schützen. Erst ein grosser Computer-Konzern musste den Marktherren zeigen, wie man legale Musicstores etabliert und ökonomisch managt.“, so naiin-Präsident Arthur Wetzel.

Eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten der Filmbranche

Anders hingegen stellt sich die Situation für die Filmbranche dar. Sie ist laut naiin am schwersten von der Internet-Piraterie getroffen. Grund: Ihre Handlungsmöglichkeiten sind im Vergleich zur Musikbranche nur sehr eingeschränkt.

„Der Musikwirtschaft wäre es jederzeit möglich gewesen, legale Alternativen zu illegalen Download-Plattformen wie zum Beispiel Tauschbörsen zu schaffen. Die Filmindustrie kann dies im Hinblick auf Kinofilme oder andere Produktionen nicht“, erläutert Wetzel.

Der Zeitraum zwischen dem Start eines Kinofilms bis zur Veröffentlichung der entsprechenden DVD ist klar reglementiert und entspricht den traditionellen Regeln der Verwertungskette in dieser Branche; er ist mit mindestens sechs Monaten viel grösser als der zwischen der Erstveröffentlichung eines Songs und dessen Verkauf auf einer CD.

Entwicklung war absehbar

Die Entwicklung der Online-Tauschbörsen zu illegalen Download-Plattformen urheberrechtlich geschützten Materials samt entsprechendem Nutzer-Zustrom war Jahre vor der Existenz des ersten legalen Alternativ-Angebots absehbar.

Aber selbst heute, wo das Problem erkannt ist, sind die legalen Angebote laut Untersuchungen des europäischen Verbraucherverbandes BEUC noch unzureichend. iTunes, MusicLoad & Co weisen noch ein zu einseitiges und schmales Musikangebot auf. Viele tausend Titel stehen im Internet schlichtweg nur illegal zum „Erwerb“.

Kavaliersdelikt

Doch auch die Filmbranche scheint nicht aus den Fehlern der Musikbranche zu lernen. Sie scheint sie vielmehr zu wiederholen. Zwar wird in Kinotrailern mit einigem Erfolg auf die strafrechtliche Relevanz von Raubkopien hingewiesen, im Internet wird die Verbreitung aber noch immer als Kavaliersdelikt angesehen.

„Von Tausenden Hinweisen auf illegale Internet-Inhalte, die jährlich bei naiin eingehen, bezieht sich keine einzige auf Filmpiraterie. Die Problematik ist der breiten Masse einfach nicht im Bewusstsein“, schlussfolgert Wetzel.

(fest/news.ch)

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