NATO-Chef warnt die Drahtzieher von Srebrenica

publiziert: Samstag, 9. Jul 2005 / 16:45 Uhr / aktualisiert: Samstag, 9. Jul 2005 / 18:55 Uhr

Brüssel - Zum zehnten Jahrestag des Massakers in der ostbosnischen Stadt Srebrenica hat NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer versichert, dass die Drahtzieher dieses grössten Kriegsverbrechens in Europa seit 1945 vor Gericht kommen.

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Der seit neun Jahren flüchtige damalige Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, sowie dessen Militärchef Ratko Mladic würden sich nicht ewig verstecken können. "Auch sie werden vor Gericht gestellt", erklärte er in Brüssel.

Auch der deutsche Aussenminister Joschka Fischer verwies darauf, dass zwar der damalige serbische Präsident Slobodan Milosevic "als Hauptdrahtzieher wegen schwerer Kriegsverbrechen" vor Gericht steht. Andere aber seien noch auf freiem Fuss.

Sinnbild des Versagens

Das Massaker an 8000 bosnischen Muslimen, das mit dem Einmarsch bosnisch-serbischer Truppen am 11. Juli 1995 in Srebrenica begann, sei "auch zum Sinnbild des Versagens und der Hilflosigkeit der Internationalen Staatengemeinschaft geworden", erklärte Fischer.

Diese habe die Konsequenzen daraus gezogen. In Mazedonien und im Kosovo sei es durch frühzeitiges, energisches Einschreiten gelungen, "mögliche ähnliche Exzesse nationalistischer Gewaltpolitik in Europa zu verhindern".

Gedenken

De Hoop Scheffer erklärte, das Massaker, bei dem vor zehn Jahren fast 8000 Männer und Jungen umgebracht wurden, dürfe nie vergessen werden. Die beste Antwort darauf sei es, weiter ein friedliches und tolerantes Bosnien-Herzegowina aufzubauen.

Rund 600 Menschen setzten ihren Marsch auf der "Strasse des Todes" zwischen den ostbosnischen Städten Zvornik und Srebrenica fort. Sie wollen am Montag an der Gedenkfeier in Potocari teilnehmen. Mit ihrem Marsch erinnern sie an den Flüchtlingsstrom kurz vor dem Srebrenica-Massaker. In Sarajevo erwiesen tausende Menschen den Opfern des Massakers von Srebrenica die letzte Ehre.

(bert/sda)

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