Auf 30'000 Soldaten
NATO will schnelle Eingreiftruppe erweitern
publiziert: Donnerstag, 5. Feb 2015 / 09:58 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Feb 2015 / 23:02 Uhr

Brüssel - Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konfliktes stärkt die NATO ihre Einsatzfähigkeit in Osteuropa. Die Verteidigungsminister verständigten sich auf eine Verstärkung ihrer schnellen Eingrifftruppe und auf die Einrichtung von Stützpunkten in osteuropäischen Ländern.

6 Meldungen im Zusammenhang
Die Verteidigungsminister des Bündnisses hätten sich sowohl auf die Vergrösserung einer neuen schnellen Eingreiftruppe auf rund 30'000 Soldaten wie auch auf die Einrichtung von Stützpunkten für deren Stationierung in sechs osteuropäischen Ländern verständigt, teilte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel mit.

Die Truppe soll aus Land-, Luft-, See- und Spezialkräften bestehen. Der schnell einsatzbereite Teil der Truppe besteht derzeit aus rund 13'000 Soldaten. Er soll zu einer superschnellen Eingreiftruppe mit rund 5000 Soldaten weiterentwickelt werden. Diese «Speerspitze» soll ab 2016 voll einsatzfähig sein und innerhalb weniger Tage in Konfliktregionen geschickt werden können.

«Wir passen unseren Kurs und unsere Kräfte an das Sicherheitsumfeld an», kommentierte Stoltenberg mit Blick auf Russlands Einmischung in den Ukraine-Konflikt sowie die Gefahren durch Extremismus und Terrorismus.

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nannte die Entscheidungen ein «Zeichen der Geschlossenheit und der Entschlossenheit» und «wichtig für die innere Stärke der NATO». Die Allianz werde damit «flexibler, schneller und reaktionskräftiger».

Sie verwies dabei auch auf die geplanten Beschlüsse zum Aufbau von sechs neuen Stützpunkten in den östlichen NATO-Ländern Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Bulgarien. Diese sollen unter anderem als Logistik- und Koordinierungszentren für die superschnelle Eingreiftruppe dienen.

Mehrheitlich gegen Waffenlieferungen an Kiew

Mehrheitlich gegen die von den USA ins Gespräch gebrachten Waffenlieferungen an die Ukraine sprachen sich die Verteidigungsminister der europäischen NATO-Staaten aus. Die Lage in der Ostukraine bereite zunehmend Sorgen, aber Waffenlieferungen seien der falsche Weg, sagte Von der Leyen.

Die prorussischen Separatisten hätten potenziell unbegrenzten Nachschub an Waffen und schwerem Gerät. Deshalb sei die Gefahr einer Eskalationsspirale zu gross, sagte die deutsche Verteidigungsministerin. Stattdessen müsse man den politischen Druck auf Russland und die Separatisten hochhalten.

Die niederländische Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert und ihr britischer Amtskollege Michael Fallon sprachen sich lediglich dafür aus, nichttödliche Militärausrüstung an die Ukraine zu liefern. Auch der militärische Oberbefehlshaber der NATO, US-General Philip Breedlove, äusserte sich skeptisch. Der Westen müsse Bedingungen schaffen, damit die Konfliktparteien an einen Tisch kämen. «Waffen werden daran nichts ändern», sagte er.

Kerry berät sich mit ukrainischer Regierung

US-Aussenminister John Kerry kündigte unterdessen eine baldige Entscheidung seiner Regierung zu Waffenlieferungen an die Ukraine an. Präsident Barack Obama werde in Kürze dazu einen Beschluss fassen, sagte Kerry am Donnerstag in Kiew. Die USA setzten sich dabei weiter für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ost-Ukraine ein.

Die Ukraine bittet den Westen weiterhin eindringlich um Waffen für den Kampf um den Donbass im Osten des Landes.stlichen NATO-L

(bert/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Brüssel - Ungeachtet der aggressiven ... mehr lesen
Die USA, die rund 75 Prozent des NATO-Budgets bestreiten, dürften zwar absolut mehr ausgeben, aber prozentual schlechter abschneiden. (Symbolbild)
Obama betonte, dass die «überwältigende Mehrheit» der Muslime Gruppen wie die IS-Miliz und das Terrornetzwerk Al-Kaida ablehne.
Washington - US-Präsident Barack Obama hat für einen breiten Ansatz im Kampf gegen den Terrorismus geworben. «Wir wissen, dass militärische Gewalt alleine dieses Problem nicht lösen ... mehr lesen
München - Der deutsch-französische Friedensplan für die Ukraine sieht ... mehr lesen
Offenbar orientiert sich der Friedensplan an dem im September geschlossenen Abkommen. (Symbolbild)
NATO unterhält nun wegen Bedrohung eine fortdauernde Präsenz im östlichen Teil ihrer Allianz.
Brüssel - NATO-Kampfflugzeuge haben im vergangenen Jahr mehr als 400 russische Militärmaschinen abgefangen, die sich dem Luftraum der Allianz genähert haben. Dies waren vier Mal so viel ... mehr lesen
Kabul - Mit einer Zeremonie in Kabul hat die NATO am Sonntag das Ende ihres ... mehr lesen
NATO-Truppen verlassen Afghanistan. (Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Jens Stoltenberg hofft auf eine Verbesserung des Verhältnisses zu Moskau. (Archivbild)
Brüssel - Der neue NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hofft trotz des Konflikts mit Russland um die Ukraine wieder auf eine Verbesserung des Verhältnisses zu Moskau. Die ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten