Nachfolger für Maschadow

publiziert: Donnerstag, 10. Mrz 2005 / 16:31 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 10. Mrz 2005 / 19:40 Uhr

Moskau - Nach dem Tod des tschetschenischen Rebellenführers Aslan Maschadow haben die Unabhängigkeitskämpfer in der Kaukasusrepublik einen Nachfolger für ihn ernannt.

Maschadow habe gesagt, dass Saidullajew sein Amt übernehmen solle.
Maschadow habe gesagt, dass Saidullajew sein Amt übernehmen solle.
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Der bislang eher unbekannte Abdul Chalim Saidullajew werde Maschadow beerben. Dessen bisheriger Sprecher Achmed Sakajew sagte, Saidullajew sei einer der engsten Vertrauten des tschetschenischen Führers gewesen. Maschadow habe ihm vor zwei Jahren gesagt, dass Saidullajew sein Amt übernehmen solle, wenn ihm etwas zustosse, sagte Sakajew, der im Exil in London lebt.

Ein weiterer Vertrauter des vom russischen Geheimdienst getöteten Maschadow, der in Frankreich lebende Umar Chambijew, bestätigte die Ernennung von Saidullajew: Maschadow hat in ihm jemanden gesehen, der seinen Kampf fortsetzen könnte.

"Führer" Bassajew

Russische Politiker und moskautreue Tschetschenen behaupteten indes, dass Schamil Bassajew der uneingeschränkte Führer des tschetschenischen Widerstands sei. Bassajew habe ihm die Rolle einer Marionette zugedacht, sagte der Vorsitzende des moskautreuen tschetschenischen Staatsrates.

Der neue Rebellenführer ist den Angaben zufolge etwa Mitte Dreissig und hatte unter Maschadows Regierung dem islamischen Scharia-Gericht angehört, als die abtrünnige Republik zwischen den beiden Kriegen mit Russland de facto unabhängig gewesen war. Die russlandtreuen Behörden in Tschetschenien halten Saidullajew für einen radikalen Moslem.

Dafür sprach auch eine Erklärung Bassajews, der sich erstmals seit Maschadows Tötung zu Wort meldete: Alle Moslems in Tschetschenien, im Kaukasus und in ganz Russland müssten dem neuen tschetschenischen Präsidenten ihre Treue schwören, forderte er auf der Internetseite Kavkazcenter.com.

Maschadows Hinterbliebene appellierten auf der gleichen Seite an die Weltgemeinschaft, auf Russland einzuwirken, damit es seine Leiche freigebe und seine Familie ihn beerdigen könne.

(bert/sda)

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