Nachhaltiger Kaffeekonsum: Ist das möglich?

publiziert: Mittwoch, 17. Mai 2023 / 21:14 Uhr
Kaffeegenuss und Nachhaltigkeit müssen sich nicht gegenseitig im Weg stehen! Es gibt heute einige Möglichkeiten, beide Aspekte miteinander zu vereinen.
Kaffeegenuss und Nachhaltigkeit müssen sich nicht gegenseitig im Weg stehen! Es gibt heute einige Möglichkeiten, beide Aspekte miteinander zu vereinen.

Nachhaltigkeit und klimaschonender Umgang mit den Ressourcen der Erde gelten mittlerweile als unverzichtbar. Der Klimawandel und die damit verbundenen Folgen zeigen uns immer deutlicher, was passiert, wenn wir weiterhin Raubbau an unserem Planeten betreiben.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir unsere Konsumgewohnheiten hinterfragen. Im Jahr 2021 hat jeder Schweizer durchschnittlich 1.069 Tassen Kaffee pro Jahr getrunken . Dabei stellt sich die Frage: Lässt sich Kaffeekonsum auch nachhaltig geniessen? Wenn ja, was gehört dazu und wie muss sich die Produktion in diesem Bereich verändern, um Umweltprobleme künftig zu minimieren?

Nachhaltigkeit beginnt beim Anbau

Soll Kaffeekonsum nachhaltig werden, ist ein nachhaltiger Anbau unverzichtbar. Doch was bedeutet das eigentlich? Diesbezüglich hängen verschiedene Faktoren miteinander zusammen:

1. Ökologischer Anbau

Kaffee sollte hauptsächlich per ökologischem Anbau hergestellt werden. Dazu gehören vor allem nachhaltige Anbaumethoden, die die Böden nicht zu stark auslaugen. Darüber hinaus gehören auch folgende Aspekte dazu:

  • Verzicht auf chemisch- synthetische Pflanzenschutzmittel
  • Verzicht auf künstliche Dünger (Stickstoffdünger)
  • Schutz der Böden, der Luft und auch der Wasserquellen

Zu diesem Zweck ist es erforderlich, die Produzenten vor Ort entsprechend zu schulen und nachhaltige Anbautechniken aufzuzeigen.

2. Lebensgrundlagen für Kaffeebauern schaffen

Damit ökologischer und nachhaltiger Kaffeeanbau gelingen kann, müssen jedoch auch Lebensgrundlagen für Kaffeebauern geschaffen werden. Das bedeutet: Die Landwirte müssen vom Anbau leben können. Wird der Kostendruck zu stark, ergreifen diese verständlicherweise Massnahmen zur Ertragssteigerung wie Dünger oder Pflanzenschutzmittel.

Soziale und ökologische Nachhaltigkeit greifen hier also nahtlos ineinander über. Dies zeigen auch Siegel wie die Rainforest Alliance, die sich genau dieses Zusammenspiel auf die Fahnen geschrieben haben.

Wer beim Kaffeekonsum also auf entsprechende Siegel wie Rainforest Alliance, das EU-Bio-Siegel oder das Fairtrade-Siegel achtet, setzt auf Produkte, die in nicht unerheblichem Masse der Nachhaltigkeit verpflichtet sind.

Transportwege als weiterer wichtiger Einflussfaktor

Neben dem Anbau des Kaffees ist auch sein Weg ein wichtiger Aspekt in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Dabei steht vor allem die Frage im Raum, wie viel CO2 beim Transport von den Kaffeebauern zum Konsumenten emittiert wird. Die folgenden Punkte spielen dabei eine besonders wichtige Rolle:

  • Erfolgt der Transport zum Exporthafen per Lkw, Schiff oder auf der Schiene?
  • Wie ist der Weitertransport vom Importhafen zum Hersteller und Veredler vor Ort geregelt?

Gerade die zweite Frage spielt eine wichtige Rolle. Setzen Hersteller hier auf die Binnenschifffahrt oder die Schiene, lassen sich die CO2-Emissionen im Vergleich zum Lkw-Transport fast vierteln.

Die Verpackung: Auch hier geht was in Sachen Nachhaltigkeit

In Bezug auf die Verpackung ist Kaffee kein unkompliziertes Produkt. Das Ziel liegt am Ende darin, das Endprodukt ohne Qualitätsverluste zum Kunden zu bringen. Kaffeearoma hat jedoch ein grosses Problem: es ist flüchtig. Dies stellt wiederum besondere Anforderungen an die Verpackung.

Hier gibt es verschiedene Ansätze:

1. Verbundverpackung mit hohem Papieranteil

Nicht wenige Hersteller setzen auf Verpackungen mit einem möglichst hohen Papieranteil. Was auf den ersten Blick sehr nach Nachhaltigkeit aussieht, kann jedoch durchaus problematisch sein. Der Grund: Wird eine Papierverpackung gewählt, handelt es sich fast immer um eine Verbundverpackung. Um das Aroma zu erhalten, bedarf es einer dichteren Barriere-Schicht aus Plastik oder gar Aluminium.

Verbundverpackungen haben aber den Nachteil, dass sie sich häufig schlechter recyceln lassen als Verpackungen, die gleich nur aus einem Kunststoff bestehen. Bei Verbundverpackungen wird dann oft nur ein Teil recycelt und der Rest als Brennstoff genutzt. Im schlimmsten Fall sortieren Maschinen Verbundverpackungen sogar komplett aus und führen sie der energetischen Verwertung zu.

2. Biologisch abbaubare Verpackungen

Es klingt fast wie ein kleines Wunder: Plastikverpackungen, die biologisch abbaubar sind. In diesem Fall wäre es also theoretisch möglich, eine dichte Plastikverpackung herzustellen, die das Aroma des Kaffees erhält und sich trotzdem selbst zersetzt. Auch dieser Ansatz weist verschiedene Probleme auf:

a) Zersetzung nur unter bestimmten Bedingungen

Die biologische Abbaubarkeit entsprechender Kunststoffe erfolgt oft nicht unter Bedingungen, die normalerweise in der Natur vorherrschen. Vielmehr bedarf es dafür bestimmter Kompostieranlagen mit einem ausreichenden Temperaturniveau.

b) Keine guten Barriere-Eigenschaften

Entsprechende Bio-Kunststoffe bieten häufig keine guten Barriere-Eigenschaften. Das bedeutet: Um das Aroma zu erhalten, bedarf es am Ende weiterer Barriereschichten. Hierbei entsteht jedoch wieder das Problem einer Verbundverpackung.

Auch wenn es in Bezug auf Verpackungen schon nachhaltige Ansätze gibt, haben diese aktuell noch mit Problemen zu kämpfen, die dem Ziel am Ende sogar entgegenlaufen könnten. Aus diesem Grund ist es aktuell vor allem wichtig, dass die Verpackungen von Kaffeeprodukten an einen Recycling-Kreislauf angeschlossen sind und so tatsächlich werthaltig recycelt werden können. In der Schweiz gibt es deshalb das System der Erweiterten Produzentenverantwortung (EPV), welches schon beim Verpackungsdesign ein ?Design for Recycling? erfordert.

Das können Verbraucher tun

Neben der Produzentenseite können auch Verbraucher selbst etwas dafür tun, ihren Kaffeekonsum möglichst nachhaltig zu gestalten. Dazu gehören neben dem Kauf nachhaltig hergestellter Kaffeeprodukte vor allem folgende Ansätze:

1. Kaffee möglichst exakt dosieren

Kaffeegenuss ist zwar in gewissem Masse von der Menge des genutzten Kaffees abhängig, aber es gibt eine bestimmte Grenze, ab der mehr Kaffee nicht auch mehr Genuss bedeutet. Wer hier möglichst exakt dosiert, verbraucht nicht sinnlos Kaffee und schont somit automatisch Ressourcen.

2. Energieeffiziente Geräte nutzen

Energieeffiziente Geräte bei der Zubereitung von Kaffee helfen ebenfalls dabei, den eigenen Kaffeekonsum nachhaltiger zu gestalten. Auch wenn der Effekt eher klein ausfällt, ist er nicht komplett zu vernachlässigen.

Nachhaltigkeit und Genuss: Auch beim Kaffee keine Unmöglichkeit

Kaffee ist definitiv eines der beliebtesten Genussmittel in der Schweiz. Wir trinken pro Kopf über 1.000 Tassen pro Jahr und geniessen dabei Kaffeespezialitäten ganz verschiedener Art. Dabei sollten wir jedoch auch immer die Nachhaltigkeit im Blick behalten. Wer auf Siegel für nachhaltige Herstellung achtet, hat bereits einen grossen Schritt in die richtige Richtung unternommen. Darüber hinaus kann es auch sinnvoll sein, den Kaffee bei der Zubereitung richtig zu dosieren und auf energieeffiziente Geräte zu achten. Auf diese Weise lässt sich ohne grosse Verluste verhindern, dass Ressourcen verschwendet werden. Wer dies beachtet, kann sich ohne Reue dem eigenen Kaffeegenuss hingeben.

(fest/pd)

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