Nahost: Sie reden vom Frieden und machen Krieg

Die Explosion ereignete sich im Sitz der «Force-17» genannten Truppe, die für den Schutz von Palästinenserpräsident Jassir Arafat verantwortlich ist. Die Ursachen für die Explosion waren zunächst unklar. Im Westjordanland ist am Donnerstag zudem erneut ein Palästinenser bei Auseinandersetzungen mit Israeli getötet worden.

Nach Angaben eines Spitals wurde der Palästinenser in der Nähe der autonomen palästinensischen Stadt Nablus von israelischen Siedlern erschossen. Zwei Siedler und zwei weitere Palästinenser, darunter ein Polizist wurden bei einem Feuergefecht verletzt, wie palästinensische Augenzeugen und ein Sprecher der Siedler bestätigten.

Israel hat den Palästinensern derweil vorgeworfen, die Vereinbarungen des Krisengipfels von Scharm el Scheich nicht in allen Aspekten zu erfüllen. Vor allem die bewaffneten Kämpfer der Fatah-Organisation von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat verletzten die Vereinbarung, sagte Aussenminister Schlomo Ben-Ami am Donnerstag im Radio.

Die Palästinenser-Regierung lasse dies entweder absichtlich zu oder verschliesse zumindest die Augen davor, sagte der Minister. Die Fatah-Kämpfer, die in den Auseinandersetzungen der vergangene Wochen an vorderster Front standen, verletzten darüber hinaus jene Abkommen, die seit 1993 zwischen Israel und den Palästinensern abgeschlossen worden seien.

Israel hatte von Arafat verlangt, die Fatah-Kämpfer zu zügeln. Der palästinensische Unterhändler Hassan Asfur sagte auf die Worte Ben-Amis, Israel solle zuerst die terroristischen jüdischen Siedler und geheimen Streitkräfte entwaffnen.

(sda)