Nasrin erhält Wohnung und Stipendium in Schweden

Wie die Zeitung «Upsala Nya Tidning» berichtete, will die Stadt nördlich von Stockholm zwei Jahre lang die Kosten einer «sicherer Heimstatt» für die islamkritische Autorin tragen.

Nasrin hatte im März ihren mehrjährigen Aufenthaltsort Indien verlassen und war unter strenger Geheimhaltung nach Schweden gereist.

Sie gab dafür neben gesundheitlichen Gründen auch zunehmende Bedrohungen durch gewalttätige Proteste radikaler Muslime in ihrer Wahlheimat Kalkutta an. Gegenüber Medien hatte Nasrin geklagt, dass sie unter ihrem faktischen Hausarrest leide.

Zwei Fatwas

1994 hatten Morddrohungen islamischer Fundamentalisten nach der Verhängung von zwei Fatwas die Schriftstellerin zur Flucht aus Bangladesch gezwungen. Nasrin erhielt bei ihrem anschliessenden längeren Aufenthalt in Schweden die dortige Staatsbürgerschaft zuerkannt.

Sie erhielt hier unter anderem den Kurt-Tucholsky-Preis für ihren literarischen Kampf um die Gleichberechtigung von Frauen in der islamischen Welt zuerkannt. Nach Zwischenstationen unter anderem in Berlin liess sie sich 2005 in Kalkutta nieder.

Die 45-jährige Autorin ist herzkrank und soll in Schweden auch umfassend medizinisch behandelt werden. Sie wird rund um die Uhr bewacht.

(rr/sda)