Natans - Das Herz der iranischen Kernforschung

publiziert: Mittwoch, 11. Jan 2006 / 07:42 Uhr

Teheran - Trotz internationaler Warnungen will Iran die Arbeit an mehreren stillgelegten Atomforschungsanlagen wieder aufnehmen.

In Natans soll das Uran laut iranischen Aussagen nur bis zu einem Grad von 3,5 Prozent angereichert werden. (Archivbild)
In Natans soll das Uran laut iranischen Aussagen nur bis zu einem Grad von 3,5 Prozent angereichert werden. (Archivbild)
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Im Zentrum steht dabei vor allem die Anlage in Natans, in dem die für den Bau von Atomwaffen entscheidende Anreicherung von Uran möglich ist.

Natans liegt rund 200 Kilometer südlich von Teheran. Dort hat die iranische Regierung eine unterirdische Anreicherungsanlage gebaut, die bis zu 50 000 Gaszentrifugen aufnehmen kann. Die Anlage ist durch Flugabwehrsysteme geschützt. Uran wird angereichert, indem das vorher gasförmig gemachte Element in Zentrifugen in Überschallgeschwindigkeit in Rotation versetzt wird. Zurzeit verfügt Iran über weniger als 200 Zentrifugen.

Kein Verzicht

In Natans soll das Uran laut iranischen Aussagen nur bis zu einem Grad von 3,5 Prozent angereichert werden. Das reicht als Brennstoff für Atomkraftwerke, nicht für eine militärische Nutzung. Für den Bau einer Atombombe ist ein Anreicherungsgrad von über 90 Prozent notwendig.

Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat Iran in den 80er Jahren von Pakistan Anleitungen zum Bau von Zentrifugen erhalten, mit denen Uran bis Atombombenfähigkeit angereichert werden kann. Teheran bestreitet militärische Ziele. Auf die Urananreicherung im eigenen Land will die Führung aber nicht verzichten. Ausländische Angebote zur Lieferung von angereichertem Brennstoff wurden abgelehnt.

Weitere Werke

Bei der Stilllegung im Jahr 2003 bestand Natans aus mehreren Einrichtungen: einem Zentrum für Zentrifugen-Bau, einem Testwerk für die Urananreicherung mit 164 Zentrifugen und einem damals im Bau befindlichen Werk für die industrielle Anreicherung von Uran.

Ausser Natans gibt es in Iran eine Reihe weiterer Nuklearanlagen. Das Forschungszentrum in Isfahan ist das grösste des Landes. Hier wird unter anderem Uranhexafluorid hergestellt, das bei der so genannten Isotopentrennung von Bedeutung ist.

In Arak entsteht eine Anlage zur Produktion von Schwerem Wasser zur Moderation der Kernspaltung in Reaktoren. Ebenfalls noch im Bau ist ein Reaktor in Buschehr am Persischen Golf, der bereits unter der Monarchie geplant wurde. Die älteste der vielen Nukleareinrichtungen ist das Forschungszentrum in Teheran, das über einen Versuchsreaktor verfügt.

(fest/sda)

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