Natascha: «Lasst mir Zeit»

publiziert: Montag, 28. Aug 2006 / 11:55 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 3. Apr 2007 / 09:34 Uhr

Wien - Die acht Jahre gefangen gehaltene Natascha Kampusch hat sich erstmals zu ihrem Martyrium geäussert. In ihrem in Wien verlesenen Brief appellierte sie eindringlich an die Medien: «Lasst mir Zeit, bis ich selbst berichten kann.»

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Der Psychiater Max Friedrich las Kampuschs Stellungnahme bei einer Medienkonferenz vor. Über ihren Entführer sagte sie: «Er war nicht mein Gebieter, ich war gleich stark.»

Sie fügte hinzu: «Er hat sich mit der Falschen angelegt.» Zu ihrem Verhältnis zum Täter Wolfgang Priklopil erklärte sie, «ich nannte ihn nie Gebieter, obwohl er das wollte.»

Der 44-Jährige hatte nach der Flucht von Natascha Kampusch Selbstmord begangen. Kampusch sagte in ihrer Erklärung: «Aus meiner Sicht war sein Tod nicht notwendig. (...) Ich trauere in einer gewissen Weise um ihn, denn er war Teil meines Lebens.»

Keine normale Kindheit und Jugend

Zu ihrer achtjährigen Isolation in einer Kellerzelle erklärte sie: «Ich habe nicht das Gefühl, dass mir was entgangen ist». Sie sei sich dessen bewusst, dass sie keine normale Kindheit und Jugend hatte.

Die junge Frau wird auf eigenen Wunsch abgeschirmt und hat um eine Ruhepause gebeten. «Ich fühle mich an meinem neuen Aufenthaltsort wohl», liess sie mitteilen. Allerdings fühle sie sich auch etwas bevormundet.

Flucht nach 8 Jahren Gefangenschaft

Kampusch war im Alter von zehn Jahren auf dem Schulweg verschleppt worden. Sie wurde über acht Jahre lang von ihrem Entführer gefangen gehalten, bevor ihr vergangene Woche die Flucht gelang. Der Kidnapper beging wenige Stunden später Selbstmord.

Er hatte die junge Frau in einem Verlies unter der Garage seines Hauses in Strasshof bei Wien versteckt gehalten. Nach Berichten österreichischer Medien hatte der Täter das Kidnapping über Monate hinweg geplant. Die Polizei untersucht, ob es noch einen Komplizen oder Mitwisser gegeben haben könnte.

(bert/sda)

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