Nationalrat stellt sich gegen die Allgemeine Volksinitiative

publiziert: Montag, 19. Mrz 2007 / 20:51 Uhr

Bern - Bevor sie je genutzt werden konnte, soll die Allgemeine Volksinitiative abgeschafft werden. Nach dem Nationalrat beschloss auch der Ständerat mit 24 zu 13 Stimmen Nichteintreten auf die Ausführungsgesetzgebung.

Einige Redner äusserten ein Unbehagen darüber, solchermassen mit dem Volkswillen umzugehen.
Einige Redner äusserten ein Unbehagen darüber, solchermassen mit dem Volkswillen umzugehen.
1 Meldung im Zusammenhang
Bei der am 9. Februar 2003 von Volk und Ständen beschlossenen Allgemeinen Volksinitiative sollte das Parlament entscheiden, ob ein Anliegen auf Verfassungs- oder Gesetzesebene umgesetzt wird. Der Mehrheit des Ständerats teilt nun die Einschätzung des Nationalrates, dass dieses Instrument nicht praxistauglich ist.

Verschiedene Redner äusserten zwar ein mehr oder weniger starkes Unbehagen darüber, solchermassen mit dem Volkswillen umzugehen. Hansheiri Inderkum (CVP/UR), der mit einem Einzelantrag Eintreten verlangte, löste bei den Ratskollegen denn auch Verständnis für sein Anliegen aus.

Trotzdem folgte der Rat schliesslich der Empfehlung seiner staatspolitischen Kommission und beschloss Nichteintreten. Die «Monstermaus», die der Berg «Volksrechtsreform» geboren habe, verdiene keine Chance, sondern «den sanften Tod», sagte SPK-Mitglied Rolf Büttiker (FDP/SO).

Geringe Stimmbeteiligung

Das Volk hatte der Allgemeinen Volksinitiative mit 70,3 Prozent zugestimmt. Die Stimmbeteiligung lag allerdings nur bei rund 28 Prozent - die dritttiefste Beteiligung, die je verzeichnet wurde. Die nachträgliche Vox-Analyse ergab zudem, dass etwa ein Viertel der Abstimmenden gar nicht genau wusste, worum es ging.

Die deutliche Annahme bedeutete seinerzeit eine Niederlage für die Linke und die SVP, welche die Allgemeine Volksinitiative mit Schlagworten wie «Totgeburt» und «Selbstbedienungsdemokratie» bekämpft hatten. CVP und FDP feierten das Resultat als Sieg der Mitte.

Die vom Bundesrat ausgearbeitete Ausführungsgesetzgebung führte jedoch in den beiden Räten schliesslich zur - späten - Einsicht, dass das neue Volksrecht nicht umsetzbar ist. Schuld seien das Zweikammersystem, allfällige Gegenentwürfe und die unterschiedlichen Mehrheitserfordernisse für Verfassung und Gesetz, hiess es etwa.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Volk und Stände sollen die nie ... mehr lesen
Wegen der komplizierten Verfahren würde die Umsetzung einer Allgemeinen Volksinitiative etwa sieben Jahre dauern.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für ... mehr lesen   3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten