Netanjahu tritt im Likud gegen Scharon an

publiziert: Dienstag, 30. Aug 2005 / 18:06 Uhr

Tel Aviv - Der frühere israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Kandidatur für den Vorsitz in der konservativen Likud-Partei angemeldet.

Mal Freund, mal Feind: Sharon (links) und Netanjahu wollen beide die israelische Politik bestimmen.
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Das Likud-Zentralkomitee soll Ende September über die Absetzung Scharons entscheiden. Wie Netanjahu auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv erklärte, werde er ausserdem bei den partei-internen Vorwahlen um den Posten des Likud-Spitzenkandidaten für die kommenden Parlamentswahlen gegen Regierungschef Ariel Scharon antreten.

Hauptanlass für Netanjahus Vorstoss ist die vor einer Woche abgeschlossene, im Likud umstrittene Räumung von 25 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen und Westjordanland.

Andauernde, bittere Rivalität

Das Verhältnis zwischen Scharon und Netanjahu ist durch eine lang anhaltende, bittere Rivalität gekennzeichnet. Zuletzt diente Netanjahu, der von 1996 bis 1999 selbst Ministerpräsident gewesen war, im Kabinett Scharons als Finanzminister. Von diesem Posten trat er Anfang August aus Protest gegen die Siedlungsräumung zurück.

Zuvor hatte er allerdings Parlaments- und Regierungsbeschlüsse über diese Massnahme mitgetragen. Sharon schloss unterdessen den Abzug aus weiteren Siedlungen im Westjordanland nicht aus, wie er im Interview mit einem israelischen TV-Sender verlauten liess.

Bewohner der Siedlung Tene Oranim im südlichen Westjordanland äusserten den Wunsch nach einem freiwilligen Abzug. 80 Prozent der Einwohner der Siedlung südlich von Hebron hätten ein diesbezügliches Schreiben an Scharon unterzeichnet, sagte der Siedler Elieze Weider dem israelischen Radio.

(lg/sda)

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