Neuauflage der Grossen Koalition rückt näher

Pröll war seit der Bildung der rot-schwarzen Koalition im Januar 2007 auch Koalitionskoordinator für seine Partei und hatte damit ständigen Kontakt zu dem inzwischen zum SPÖ-Chef ernannten Werner Faymann.

Die amtierende Koalitionsregierung von Kanzler Alfred Gusenbauer hat beim österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer ihren Rücktritt eingereicht. Sie wird jedoch die Amtsgeschäfte bis zur Vereidigung eines neuen Kabinetts fortführen. Für Gusenbauer und Vizekanzler Molterer sind damit die letzten Wochen in der Regierung angebrochen.

Neuauflage wahrscheinlich

Durch den jüngsten Führungswechsel bei der ÖVP ist eine Neuauflage der grossen Koalition laut Politkbeobachtern wahrscheinlicher geworden. Die SPÖ nahm Prölls Bestellung als positives Zeichen für ihr Werben um den früheren Partner. Es sei bekannt, dass er mit Pröll gut zusammenarbeite, sagte Faymann.

SPÖ und ÖVP stürzten bei der Wahl am Sonntag auf ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 ab. Die SPÖ konnte sich aber trotz der Verluste mit knapp 30 Prozent als stimmenstärkste Partei halten, während die ÖVP auf rund 26 Prozent abrutschte.

Die grössten Gewinne erzielten die Rechtspopulisten. Die Freiheitliche Partei (FPÖ) kam auf 18 Prozent, Jörg Haiders Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) erhielt 11 Prozent.

(li/sda)