Konzept «Nahezu-Null-Energiegebäude» wird eingeführt

Neubauten sollen künftig einen Teil ihres Strombedarfes decken

publiziert: Mittwoch, 14. Jan 2015 / 16:31 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 14. Jan 2015 / 18:59 Uhr
Kantone wollen mit der Energiewende im Gebäudebereich vorwärts machen.
Kantone wollen mit der Energiewende im Gebäudebereich vorwärts machen.

Bern - Die Kantone machen Ernst mit der Energiewende und haben ihre Mustervorschriften im Energiebereich verschärft. Bei Altbauten müssen künftig zehn Prozent der verbrauchten Energie durch erneuerbare Energien kompensiert werden. Widerstand kommt vom Hauseigentümerverband.

3 Meldungen im Zusammenhang
Die Kantone wollten im Gebäudebereich mit der Energiewende vorwärts machen, heisst es in der Mitteilung der Konferenz der kantonalen Energiedirektoren (EnDK) vom Mittwoch. Auf die neuen Vorschriften haben sich die Regierungsräte an ihrer Plenarversammlung am vergangenen Freitag geeinigt.

Bei Neubauten wird das Konzept «Nahezu-Null-Energiegebäude» eingeführt. Konkret soll dem Gebäude von aussen möglichst wenig Energie zugeführt und erforderliche Energie soweit als möglich im und am Gebäude produziert werden. Jeder Neubau muss künftig auch einen Anteil seines Strombedarfes selber decken.

Wollten bei Altbauten CO2-Emissionen senken

Bei Altbauten wollen die Kantone deren CO2-Emissionen schrittweise senken. In Zukunft sollen zehn Prozent der verbrauchten Energie von solchen Häusern durch den Einsatz erneuerbarer Energien oder Effizienzmassnahmen kompensiert werden.

Der modulare Aufbau belasse den Kantonen aber Spielräume, um besonderen Gegebenheiten Rechnung tragen zu können, unterstreicht die EnDK in ihrer Mitteilung. Bei den Mustervorschriften handelt es sich um konkrete Empfehlungen an die Kantone. Für die Umsetzung in das kantonale Bau- und Energierecht rechnet die EnDK mit einer Dauer von drei bis fünf Jahren.

Kostspielige Vorschriften

Wenig Gefallen an den neuen Mustervorschriften findet der Hauseigentümerverband (HEV). Aus seiner Sicht nehme die Schweiz im Bereich der Neubauvorschriften bereits heute eine Spitzenposition in Europa ein, heisst es in einer Mitteilung.

Als noch weitreichender taxiert der HEV die Vorschriften im Bereich der Altbauten. Die Verpflichtung zum Einsatz von erneuerbarer Energien führe zu erheblichen Kosten.

Kritik vom WWF

Der Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG) kritisiert in einer Stellungnahme, dass die Kantone mit den beschlossenen Massnahmen «innovative Energienutzungen mit Erdgas und Biogas behindern statt erleichtern.» Allerdings hätten die kantonalen Verwaltungen und Parlamente noch die Chance, die «bedeutenden Konstruktionsfehler» zu beheben.

Kritik kommt aber auch vom WWF. Die Mustervorschriften seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung und «doch nur der kleinste gemeinsame Nenner», schreibt die Umweltorganisation. Für eine «zügige» Energiewende reiche das nicht.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Unter Strom: Doris Leuthard.
Bern - Die Energiestrategie umfasst alle Energiequellen und nicht nur den Strom und den damit verbundenen Atomausstieg: Bundesrätin Doris Leuthard hat am Stromkongress vor einer ... mehr lesen
Zürich - Die Schweiz ist beim Klimaschutz nicht mehr in den Top Ten: Wie das ... mehr lesen
Kein einziges Land tue genügend für den Klimaschutz, so der WWF.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Techbranche verschleiert ihren CO2-Fussabdruck so gut es geht.
Die Techbranche verschleiert ihren CO2-Fussabdruck so ...
Studie zeigt fehlende Daten bei Scope-3-Treibhausgasen  Unternehmen der Digitaltechnologie-Branche geben die Treibhausgas-Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette ihrer Produkte entstehen, deutlich zu niedrig an. 56 grosse Tech-Unternehmen haben 2019 insgesamt mehr als die Hälfte dieser Emissionen nicht veröffentlicht, zeigt eine Studie der Technischen Universität München (TUM). mehr lesen 
Ständerat schwenkt auf Linie des Nationalrats  Bern - Grosswasserkraftwerke sollen Subventionen erhalten, wenn sie den Strom zu tiefen Preisen ... mehr lesen  
Finanzhilfen für bestehende Grosswasserkraftwerke waren im ersten Massnahmenpaket zur Energiestrategie ursprünglich nicht vorgesehen.
ETH-Zukunftsblog Eine zentrale Herausforderung der Energiewende ist es, die schwankende Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen auszugleichen. Eine ... mehr lesen  
Mit Biogas betriebene Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) können fluktuierenden Solarstrom kompensieren und Gebäude beheizen.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 7°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 9°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
St. Gallen 8°C 20°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Bern 6°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Luzern 8°C 22°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Genf 8°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Lugano 12°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten