Als "Horgener Kultur" gilt der Zeitabschnitt von 3350 bis 2750 vor Christus im Siedlungsgebiet beim heutigen Horgen-Scheller: Bewohnerinnen und Bewohner von sieben Dörfern sammelten im Sihltal Eibenholz, das sie zu Geräten verarbeiteten. Das aufschlussreiche Fundmaterial gibt der Epoche, die in die Jungsteinzeit und in die Bronzezeit fällt, den Namen.

Noch älter sind die Funde vom Dampfschiffsteg. Dort fanden die Taucher der Archäologie vier jungsteinzeitliche Dorfanlagen aus der Zeit von 3700 bis 3500 v. Chr. Die im Wasser gut erhaltenen Pfosten der Gebäude konnten durch Jahrringmessungen exakt datiert werden.

Beide Siedlungsgebiete am Seeufer in Horgen werden in einer Monografie vorgestellt, wie die Baudirektion des Kantons Zürich am Freitag mitteilte. Zudem zeigt das Ortsmuseum Horgen eine permanente Ausstellung über die Zeit der "Horgener Kultur".

Kelten in Elgg

Auch die Grabungen in Elgg sind publiziert worden: Die Hefte 8 und 9 der Reihe "Zürcher Archäologie" zeigen Bestattungsplätze aus der Spätbronzezeit und der Spätatlènezeit. Auf einem Bauplatz waren 1996 entsprechende Spuren entdeckt worden.

Die dortigen Grabungen bis ins Jahr 2000 brachten Keramikgefässe und Holzreste aus der späten Bronzezeit zum Vorschein. Zudem fanden die Archäologinnen und Archäologen mehrere Grabfunde aus den Jahren 150 bis 100 v. Chr. (Spätatlènezeit). Sie lassen ansatzweise die Jenseitsvorstellungen der späten Kelten erkennen.

(bsk/sda)