Neue Wege im Irak gesucht

publiziert: Samstag, 11. Nov 2006 / 18:07 Uhr / aktualisiert: Samstag, 11. Nov 2006 / 19:17 Uhr

Washington/Bern - Wenige Tage nach der Wahlschlappe der Republikaner bahnt sich ein Kurswechsel in der bisherigen Irak-Politik an.

Laut Peter Pace ist im Irak eine «ehrliche Bestandaufnahme» nötig.
Laut Peter Pace ist im Irak eine «ehrliche Bestandaufnahme» nötig.
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Sowohl die US-Militärführung im Irak als auch der jetzt von den Demokraten beherrschte Kongress suchten nach neuen Lösungen.

Dies berichteten die US-Medien übereinstimmend. Danach soll der irakischen Führung unter anderem mit einer Verlegung von Truppen aus Kampfzonen gedroht werden, falls sie bestimmte Zieldaten im politischen Prozess nicht erreiche.

Generalstabschef Peter Pace hat nach eigenen Worten bereits mit seinen führenden Generälen eine Überprüfung begonnen, welche Änderungen im Irak-Einsatz möglicherweise nötig seien. Pace sagte, nötig sei eine «ehrliche Bestandaufnahme».

Entmachtung von Bush?

Derweil fragen sich weltweit die Experten wie folgenschwer die Niederlage der Republikaner bei den US-Kongresswahlen für Präsident George W. Bush und seine Politik sein wird. Ist das Weisse Haus am Dienstag entmachtet worden oder nicht? Die Amerika-Experten sind sich darüber keineswegs einig.

«Es ist aus mit der neokonservativen Vorherrschaft», schreibt Kurt Spillmann, Konfliktforscher und ehemaliger Dozent an ETH und Universität Zürich, in der «Aargauer Zeitung» vom Samstag. Im «St. Galler Tagblatt» spricht Spillmann vom «neokonservativen Spuk», der nun vorbei sei. Er bezeichnet Bush als entmachteten Präsidenten.

Enttäuschte Bevölkerung

Eine Mehrheit der US-Bevölkerung habe einfach nichts mehr wissen wollen von illusionären Versprechungen wie jener, dass Amerika dank der Intervention im Irak sicherer geworden sei. Das Zweistromland sei schliesslich erst mit der US-Besetzung «zu einem Tummelplatz für Terroristen» geworden. Enttäuschung habe sich auch im Zusammenhang mit Skandalen und Korruption verbreitet.

In der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag mindestens neun Menschen getötet worden. Ausserdem kamen ein polnischer und ein slowakischer Soldat bei einer Minenexplosion in der Nähe von Al-Kut im Zentralirak ums Leben.

(bert/sda)

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