Neue amtliche Opfer-Bilanz der Proteste in Lhasa

publiziert: Samstag, 22. Mrz 2008 / 07:11 Uhr / aktualisiert: Samstag, 22. Mrz 2008 / 08:34 Uhr

Paris - Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber John McCain hat das chinesische Vorgehen gegen die Demonstranten in Tibet kritisiert. Das Verhalten Pekings sei nicht akzeptabel.

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«Wenn ich Präsident der Vereinigten Staaten wäre, würde ich heute als eines der ersten Themen darüber sprechen, was in Tibet vorgeht. Das ist nicht korrekt», sagte McCain nach einem Gespräch mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Freitagabend in Paris.

Die Menschen in Tibet müssten «Misshandlungen» erdulden, konstatierte McCain. Die Menschenrechte müssten immer geachtet werden - «sei es in China oder an jedem anderen Platz in der Welt».

19 Tote

Bei den Ausschreitungen vor einer Woche in Lhasa sind nach jüngsten amtlichen Angaben 19 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 600 Menschen wurden verletzt, berichtete die tibetische Regierung laut der Nachrichtenagentur Xinhua.

Über die Zahl der Toten oder Verletzten unter demonstrierenden oder randalierenden Tibetern wurden keine Angaben gemacht. Nach Berichten von Exiltibetern sind bei den Unruhen rund 100 Menschen ums Leben gekommen.

Medien: Angestiftet zum Protest

Chinas amtliche Medien stellten die Vorgänge so dar, dass die meisten Randalierer «von einer Hand voll Schurken angestiftet» oder einige sogar «gezwungen» worden seien, an den Protesten teilzunehmen.

Die meisten seien einfache und ahnungslose Bürger gewesen. Diese Darstellung passt zum Vorwurf der Pekinger Führung, der Dalai Lama habe die Proteste von langer Hand vorbereitet und organisiert.

Rücksichtslosigkeit angedroht

Die Beschuldigung wies ein Sprecher des exilierten religiösen Oberhauptes der Tibeter im indischen Dharamsala erneut zurück. «Die Proteste waren nicht koordiniert, niemand hatte sie unter Kontrolle», sagte der Sprecher.

In der staatlichen «Volkszeitung» kündigte China die rücksichtslose Niederschlagung der Protestbewegung in Tibet an. «China muss die Verschwörung der Sabotage entschlossen niederschlagen und die 'Tibeter Unabhängigkeits-Kräfte' zerschmettern», verlangte das Blatt in einem Kommentar.

(fest/sda)

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