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Wiedergutmachung angesagt
Neuer Anlauf mit neuem Team
publiziert: Mittwoch, 1. Mai 2013 / 23:36 Uhr
Die Schweiz empfängt im ersten Spiel den Gastgeber aus Schweden.
Das Schweizer Nationalteam strebt an der Eishockey-WM in Stockholm einmal mehr die Viertelfinals an. Nach zuletzt zwei erfolglosen Kampagnen strebt Trainer Sean Simpson mit einer eher unerfahrenen Mannschaft die Rückkehr unter die Top-8 an.
«Die Differenz zwischen Platz 5 und 11 ist manchmal sehr klein», betont Simpson regelmässig. Es mag zwar stimmen, dass die kleineren Nationen aufgeholt haben, noch immer darf die Schweiz jedoch für sich den Anspruch stellen, zu den besten acht Nationen zu gehören. Nachdem die Schweizer bei Simpsons Premiere als Trainer 2010 (und noch mit dem Schwung der Ära Krueger) noch auf den 5. Platz gekommen waren, erfüllte die Nationalmannschaft die Ansprüche zuletzt zweimal nicht mehr. Vor einem Jahr schloss die Schweiz die WM sogar nur im 11. Rang ab und damit so schlecht wie noch nie seit der Aufstockung der A-Gruppe auf 16 Nationen. Nur dank der besseren Tordifferenz gegenüber Duetschland verspielte die Schweiz in Helsinki nicht auch noch die direkte Olympia-Qualifikation.
In Stockholm geht es nach der Enttäuschung von Helsinki für die Schweiz deshalb auch um Wiedergutmachung. Das weiss auch Simpson, der nach den letzten Titelkämpfen arg in die Kritik geraten war und auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Sotschi im kommenden Winter unter Druck steht. «Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, wie es läuft», so Simpson. «Ich setze mich aber nicht selber unter Druck.»
2012 wurde die WM erstmals in zwei Achter- statt in vier Vierergruppen ausgetragen. Der neue Modus ohne die eingeschobene Zwischenrunde hat ein zusätzliches Gruppenspiel zur Folge und macht die Vorrunde unberechenbarer. Um den angestrebten Platz unter die besten vier der Gruppe zu schaffen, muss die Schweiz aber die selben Gegner hinter sich lassen wie früher auch schon.
Happiges Startprogramm
Dieses Jahr sind die Schweizer als 9. der Weltrangliste in der Gruppe mit den Topnationen Schweden, Kanada und Tschechien sowie den «Kleinen» Norwegen, Weissrussland, Dänemark und Aufsteiger Slowenien eingeteilt. Die Hauptgegner im Kampf um Platz 4 in der Gruppe sind zumindest nach Papierform die Norweger - ein Gegner, gegen den die Schweiz an Weltmeisterschaften zuletzt zweimal verloren hat. Vor einem Jahr schliesslich überholten die Skandinavier die Schweiz auch in der Weltrangliste. Aber auch die Dänen und die Slowenen, die sich überraschend und im Gegensatz zu den Weissrussen gar für Olympia qualifiziert haben, gilt es nicht zu unterschätzen.
Die Schweiz beginnt die Weltmeisterschaft am Freitag mit dem Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Schweden. Danach treffen die «Eisgenossen» im Rahmen ihres happigen Startprogramms auf Kanada und Tschechien. Während die Schweizer in den letzten Jahren stets mit einem «einfachen» Gegner und Erfolgsdruck ins Turnier starteten, haben sie dieses Mal in den Partien gegen die drei Topnationen (noch) nichts zu verlieren. Der Spielplan könne seinem Team zum Vorteil gereichen, meint Simpson sogar.
Sieben Neulinge
Von den 25 Akteuren, die Simpson aufgeboten hat, waren immerhin 13 vor einem Jahr schon dabei. Das mag auf den ersten Blick eine stattliche Zahl sein. Doch auf der Gegenseite figurieren mit Eric Blum, Robin Grossmann, Luca Cunti, Simon Bodenmann, Reto Suri, Dario Bürgler und Julian Walker sieben WM-Neulinge im Team. Die Schweiz startet mit einem verhältnismässig unerfahrenen Team in den Saison-Höhepunkt. Zum Vergleich: 2012 standen der Schweiz Spieler wie Mark Streit, Luca Sbisa oder Damien Brunner zur Verfügung.
Insbesondere im Angriff vertraut Simpson auf «frisches Blut». In den acht Testspielen, von denen die Schweiz sechs gewann, hinterliess die Formation um Cunti, Bodenmann und Denis Hollenstein (zweite WM) den stärksten Eindruck. Gegen die Deutschen zum Abschluss der Vorbereitung spielte sich zudem Suri an der Seite von Andres Ambühl mit zwei Treffern und einem verwerteten Penalty in den Vordergrund. Sie sollen auch an der WM die Tore erzielen.
Umbruch und ein Rekordmann
Der Umbruch in der Mannschaft erfolgte nicht unbedingt gewollt, sondern weil zahlreiche Spieler nicht zur Verfügung stehen. Aus der NHL konnte nur Verteidiger Roman Josi nach Europa reisen, und aus der NLA fehlen zahlreiche Leistungsträger (Bezina, Du Bois, Romy, Wick, Sprunger). Der prominenteste Spieler, auf den Simpson aus freien Stücken verzichtete, ist Ivo Rüthemann. Der Routinier von Schweizer Meister Bern legte nicht seine beste Saison aufs Eis und überstand den letzten Kaderschnitt nach der WM-Hauptprobe gegen Deutschland nicht.
Einmal mehr mit von der Partie ist hingegen Mathias Seger. Der Verteidiger der ZSC Lions führt die Schweiz als Captain an und bestreitet seine 15. WM. Das schaffte vor Seger erst der Finne Petteri Nummelin. «Eine WM ist jedes Mal etwas Neues und Motivierendes. Ich freue mich immer wieder darauf», sagt Seger. Der «Oldie» ist gespannt auf das Abschneiden: «Wir verfügen über eine gute Mischung im Team. Ich bin gespannt, wie sich das an der WM entwickeln wird.»
Aufgebot der Schweiz:
Tor (3): 20 Reto Berra (Klub: Biel/Alter: 26/Länderspiele: 30/WM-Teilnahmen: 1). 26 Martin Gerber (Rögle/38/132/8). 52 Tobias Stephan (Genève-Servette/29/60/4).
Verteidigung (8): 5 Severin Blindenbacher (ZSC Lions/30/138/7). 58 Eric Blum (Kloten/26/31/0). 54 Philippe Furrer (Bern/27/70/4). 91 Robin Grossmann (Davos/25/36/0). 90 Roman Josi (Nashville Predators/22/29/3). 31 Mathias Seger (ZSC Lions/35/283/14). 3 Julien Vauclair (Lugano/33/190/10). 72 Patrick von Gunten (Kloten/28/57/1).
Sturm (14): 10 Andres Ambühl (ZSC Lions/29/172/9). 48 Matthias Bieber (Kloten/27/41/2). 23 Simon Bodenmann (Kloten/25/18/0). 87 Dario Bürgler (Davos/25/24/0). 12 Luca Cunti (ZSC Lions/23/10/0). 51 Ryan Gardner (Bern/35/44/2). 70 Denis Hollenstein (Kloten/23/28/1). 17 Thibaut Monnet (ZSC Lions/31/141/6). 82 Simon Moser (Langnau/24/35/2). 22 Nino Niederreiter (Bridgeport Sound Tigers/20/17/2). 28 Martin Plüss (Bern/36/221/11). 24 Reto Suri (Zug/25/20/0). 43 Morris Trachsler (ZSC Lions/28/57/3). 95 Julian Walker (Genève-Servette/26/12/0).
Trainer: Sean Simpson (Ka). - Assistenten: Colin Muller (Ka), Patrick Fischer. - Videocoach: Benoit Pont.
In Stockholm geht es nach der Enttäuschung von Helsinki für die Schweiz deshalb auch um Wiedergutmachung. Das weiss auch Simpson, der nach den letzten Titelkämpfen arg in die Kritik geraten war und auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Sotschi im kommenden Winter unter Druck steht. «Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, wie es läuft», so Simpson. «Ich setze mich aber nicht selber unter Druck.»
2012 wurde die WM erstmals in zwei Achter- statt in vier Vierergruppen ausgetragen. Der neue Modus ohne die eingeschobene Zwischenrunde hat ein zusätzliches Gruppenspiel zur Folge und macht die Vorrunde unberechenbarer. Um den angestrebten Platz unter die besten vier der Gruppe zu schaffen, muss die Schweiz aber die selben Gegner hinter sich lassen wie früher auch schon.
Happiges Startprogramm
Dieses Jahr sind die Schweizer als 9. der Weltrangliste in der Gruppe mit den Topnationen Schweden, Kanada und Tschechien sowie den «Kleinen» Norwegen, Weissrussland, Dänemark und Aufsteiger Slowenien eingeteilt. Die Hauptgegner im Kampf um Platz 4 in der Gruppe sind zumindest nach Papierform die Norweger - ein Gegner, gegen den die Schweiz an Weltmeisterschaften zuletzt zweimal verloren hat. Vor einem Jahr schliesslich überholten die Skandinavier die Schweiz auch in der Weltrangliste. Aber auch die Dänen und die Slowenen, die sich überraschend und im Gegensatz zu den Weissrussen gar für Olympia qualifiziert haben, gilt es nicht zu unterschätzen.
Die Schweiz beginnt die Weltmeisterschaft am Freitag mit dem Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Schweden. Danach treffen die «Eisgenossen» im Rahmen ihres happigen Startprogramms auf Kanada und Tschechien. Während die Schweizer in den letzten Jahren stets mit einem «einfachen» Gegner und Erfolgsdruck ins Turnier starteten, haben sie dieses Mal in den Partien gegen die drei Topnationen (noch) nichts zu verlieren. Der Spielplan könne seinem Team zum Vorteil gereichen, meint Simpson sogar.
Sieben Neulinge
Von den 25 Akteuren, die Simpson aufgeboten hat, waren immerhin 13 vor einem Jahr schon dabei. Das mag auf den ersten Blick eine stattliche Zahl sein. Doch auf der Gegenseite figurieren mit Eric Blum, Robin Grossmann, Luca Cunti, Simon Bodenmann, Reto Suri, Dario Bürgler und Julian Walker sieben WM-Neulinge im Team. Die Schweiz startet mit einem verhältnismässig unerfahrenen Team in den Saison-Höhepunkt. Zum Vergleich: 2012 standen der Schweiz Spieler wie Mark Streit, Luca Sbisa oder Damien Brunner zur Verfügung.
Insbesondere im Angriff vertraut Simpson auf «frisches Blut». In den acht Testspielen, von denen die Schweiz sechs gewann, hinterliess die Formation um Cunti, Bodenmann und Denis Hollenstein (zweite WM) den stärksten Eindruck. Gegen die Deutschen zum Abschluss der Vorbereitung spielte sich zudem Suri an der Seite von Andres Ambühl mit zwei Treffern und einem verwerteten Penalty in den Vordergrund. Sie sollen auch an der WM die Tore erzielen.
Umbruch und ein Rekordmann
Der Umbruch in der Mannschaft erfolgte nicht unbedingt gewollt, sondern weil zahlreiche Spieler nicht zur Verfügung stehen. Aus der NHL konnte nur Verteidiger Roman Josi nach Europa reisen, und aus der NLA fehlen zahlreiche Leistungsträger (Bezina, Du Bois, Romy, Wick, Sprunger). Der prominenteste Spieler, auf den Simpson aus freien Stücken verzichtete, ist Ivo Rüthemann. Der Routinier von Schweizer Meister Bern legte nicht seine beste Saison aufs Eis und überstand den letzten Kaderschnitt nach der WM-Hauptprobe gegen Deutschland nicht.
Einmal mehr mit von der Partie ist hingegen Mathias Seger. Der Verteidiger der ZSC Lions führt die Schweiz als Captain an und bestreitet seine 15. WM. Das schaffte vor Seger erst der Finne Petteri Nummelin. «Eine WM ist jedes Mal etwas Neues und Motivierendes. Ich freue mich immer wieder darauf», sagt Seger. Der «Oldie» ist gespannt auf das Abschneiden: «Wir verfügen über eine gute Mischung im Team. Ich bin gespannt, wie sich das an der WM entwickeln wird.»
Aufgebot der Schweiz:
Tor (3): 20 Reto Berra (Klub: Biel/Alter: 26/Länderspiele: 30/WM-Teilnahmen: 1). 26 Martin Gerber (Rögle/38/132/8). 52 Tobias Stephan (Genève-Servette/29/60/4).
Verteidigung (8): 5 Severin Blindenbacher (ZSC Lions/30/138/7). 58 Eric Blum (Kloten/26/31/0). 54 Philippe Furrer (Bern/27/70/4). 91 Robin Grossmann (Davos/25/36/0). 90 Roman Josi (Nashville Predators/22/29/3). 31 Mathias Seger (ZSC Lions/35/283/14). 3 Julien Vauclair (Lugano/33/190/10). 72 Patrick von Gunten (Kloten/28/57/1).
Sturm (14): 10 Andres Ambühl (ZSC Lions/29/172/9). 48 Matthias Bieber (Kloten/27/41/2). 23 Simon Bodenmann (Kloten/25/18/0). 87 Dario Bürgler (Davos/25/24/0). 12 Luca Cunti (ZSC Lions/23/10/0). 51 Ryan Gardner (Bern/35/44/2). 70 Denis Hollenstein (Kloten/23/28/1). 17 Thibaut Monnet (ZSC Lions/31/141/6). 82 Simon Moser (Langnau/24/35/2). 22 Nino Niederreiter (Bridgeport Sound Tigers/20/17/2). 28 Martin Plüss (Bern/36/221/11). 24 Reto Suri (Zug/25/20/0). 43 Morris Trachsler (ZSC Lions/28/57/3). 95 Julian Walker (Genève-Servette/26/12/0).
Trainer: Sean Simpson (Ka). - Assistenten: Colin Muller (Ka), Patrick Fischer. - Videocoach: Benoit Pont.
(fajd/Si)
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