Neuer Bombenterror überschattet Burns Nahost-Sondierungen

publiziert: Sonntag, 27. Mai 2001 / 17:37 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 27. Mai 2001 / 18:05 Uhr

Jerusalem/Ramallah/Gaza - Überschattet von zwei Bombenanschlägen palästinensischer Extremisten hat der neue US- Sondergesandte für den Nahen Osten, William Burns, am Sonntag Sondierungen begonnen.

Wenige Stunden, nachdem im Zentrum Jerusalems zwei Autobomben explodierten, traf Burns, der fliessend arabisch spricht, in Ramallah mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat zusammen.

Danach sagte er, er habe Arafat aufgefordert, «alles Menschenmögliche zu tun, um die Gewalt palästinensischer Extremisten innerhalb Israels zu stoppen». Die jüngsten Anschläge «beunruhigen mich», meinte der Diplomat.

Am Nachmittag sprach der bisherige US-Botschafter in Jordanien mit Israels Ministerpräsident Ariel Scharon über Möglichkeiten, den Mitchell-Plan zur Beendigung des acht Monate alten, blutigen Konflikts umzusetzen.

Nach eigener Aussage drängte er dabei Scharon, an der Zurückhaltung der israelischen Armee gegenüber den Palästinensern festzuhalten.

Zwei Autobombenanschläge

Vor Burns Ankunft waren im Zentrum Jerusalems innerhalb von nur zehn Stunden zwei Autobomben explodiert. Der erste Sprengsatz explodierte am Samstagabend in einem Auto vor dem Hauptquartier der israelischen Polizei in einem belebten Viertel Westjerusalems.

Verletzt wurde dabei niemand. Die radikale Palästinenserorganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas bekannte sich zum Attentat.

Die zweite Bombe war ebenfalls in einem Auto deponiert und detonierte am Sonntagmorgen nur hundert Meter von der Stelle des ersten Attentats entfernt an einer Hauptverkehrsader.

Um möglichst viele Opfer zu verursachen, hatten die Attentäter Mörsergranaten, Gewehrmunition und Nägel in das Auto gepackt, die durch die Wucht der Detonation bis zu 350 Meter weit geschleudert wurden.

Zwei Israelis wurden leicht verletzt, etwa 30 erlitten einen Schock. In einer Erklärung bekannte sich die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad zum Anschlag.

Erneutes Vorrücken

Nach dem Anschlag am Sonntag rückte die israelische Armee nach einer mehrtägigen Pause erneut mehrmals mit Panzern und Bulldozern in palästinensisches Autonomiegebiet ein.

Im Süden des Gazastreifens nahe der jüdischen Siedlung Morag hätten die israelischen Panzer Ackerflächen zerstört, teilte der palästinensische Chef des Verbindungsbüros mit Israel im Gazastreifen, Chaled Abu Ola, mit.

Der Chef der palästinensischen Sicherheitsbehörde, Abdelrasek el Madschaida, beschuldigte Israel, den am vergangenen Dienstag ausgerufenen einseitigen Waffenstillstand 96 Mal durchbrochen zu haben.

Dazu zählten 36 nicht provozierte Angriffe gegen Palästinenser, 28 Zerstörungen von landwirtschaftlichen Flächen und 21-faches Eindringen auf palästinensisches Autonomiegebiet.

OIC empfiehlt Abbruch aller Beziehungen

Die in Katar tagende Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) empfahl unterdessen ihren 56 Mitgliedstaaten den Abbruch «aller politischen Kontakte» zu Israel für die Dauer der «Aggression gegen das palästinensische Volk».

Die OIC appellierte zudem an den UNO-Sicherheitsrat, «ohne Verzögerung» für ein Ende der Gewalt einzutreten. Erst vor einer Woche hatte die Arabische Liga ihre Mitglieder ebenfalls zum Abbruch aller politischen Kontakte mit Israel aufgefordert.

(kil/sda)

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