Dem Team ist es in einem ersten Durchlauf gelungen, auf einer 30'000 Kilometer langen Teststrecke einen Datendurchsatz von 7,67 GBit/s zu erreichen. Nur einen Tag später konnte mit einem modifizierten Transport-Protokoll ein Durchsatz von 9,07 GBit/s erzielt werden. Dies entspreche dem Transport von 585 Gigabyte Daten über die Wegstrecke der 30'000 Kilometer in 30 Minuten, heisst es in einer Mitteilung.

Die Rekorde seien bereits im Dezember des vergangenen Jahres erreicht worden, wurden aber erst jetzt anlässlich des jährlichen Frühjahrstreffen des Internet2-Konsortiums bekannt gegeben.

Nach Angaben der Gruppe stellt dies einen vorläufigen Endpunkt der Entwicklung dar, da die theoretische Obergrenze des gegenwärtigen Netzwerkes bei 10 GBit/s liege. «Diese Rekorde sind für die Netzwerk-Ära von 10-GBit/s abschliessend, da sie mehr als 98 Prozent der Obergrenze der Netzwerkkapazität erreichen», erklärte Dr. Kei Hiraki von der Universität Tokio.

Bis 100 GBit/s

Das Internet2-Konsortium arbeitet jedoch bereits an einer neuen Netzwerk-Generation, die Datenübertragungen von 100 GBit/s möglich machen soll. Mit dieser Geschwindigkeit könne beispielsweise der Film Matrix in HD-Auflösung in wenigen Sekunden übertragen werden. Bei 10-GBit/s würde eine solche Übertragung etwa 30 Sekunden dauern, ein herkömmlicher Breitbandanschluss soll hierfür zwei Tage benötigen.

Das 1996 in den USA gegründete Internet2-Konsortium ist ein Zusammenschluss von über 200 US-Universitäten, 70 Unternehmen und 45 Regierungsstellen sowie über 50 internationalen Partner-Organisationen. Die Organisationen nutzen das Internet2 als Hochgeschwindigkeits-Netzwerk zum Austausch grosser Datenmengen untereinander, verfolgen aber auch die Zielsetzung, ihre Forschungsergebnisse zur technologischen Weiterentwicklung von Internet-Technolologien in die Verbesserung des herkömmlichen Internets einfliessen zu lassen.

(Christian Horn/teltarif.ch)