Neuer Leiter der Zürcher Klinik für Herz- und Gefässchirurgie

Carrel habe sich nach intensiven Verhandlungen und sorgfältigem Abwägen entschieden, das Angebot anzunehmen, teilte der Zürcher Universitätsrat mit. Der Rat hatte am Montag an einer Sitzung Carrel zum ordentlichen Professor für Herzchirurgie und neuen Leiter der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie bestimmt.

Im Vordergrund für die Zusage ist sicher die gute Reputation der Herzklinik gestanden, sagte Uni-Prorektor Alexander Borbély auf Anfrage. Die Klinik sei sehr bekannt, zudem sei es attraktiv die Nachfolge von Marko Turina anzutreten. Die Universität offeriere gute Möglichkeiten und ein gutes Forschungsumfeld.

Bleibt Zürich längerfristig ein Zentrum?

Carrel wolle sich dafür einsetzen, in der Herzchirurgie neue Erfolge zu verzeichnen, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Universität unterstütze den 44-Jährigen, die lange Tradition einer erfolgreichen Herzchirurgie in Zürich fortzusetzen. Bekannt geworden ist die Klinik wegen der Herztransplantationen.

Unklar ist aber, ob Zürich längerfristig ein Zentrum für Herztransplantationen bleibt. Vorab aus Spargründen wird schweizweit eine Konzentration der Organtransplantationen auf einzelne spezialisierte Zentren angestrebt.

300 Herztransplantationen in 35 Jahren

Im vergangenen April waren Herztransplantationen am Unispital eingestellt worden, nachdem eine Patientin gestorben war, weil ihr ein Herz der falschen Blutgruppe eingesetzt worden war. Ende August wurde das Programm aber wieder aufgenommen.

In der Schweiz wurde vor 35 Jahren am Zürcher Unispital erstmals einem Patienten ein fremdes Herz eingepflanzt. Marko Turina führte den Eingriff definitiv ein. Über 300 Mal wurde sie seither in Zürich vorgenommen.

(rp/sda)