Neuster Anschlag in Irak trifft Schulkinder - Bush bleibt entschlossen

publiziert: Dienstag, 28. Okt 2003 / 21:32 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 29. Okt 2003 / 07:07 Uhr

Falludscha - Am Dienstagnachmittag (MEZ) sind bei einem neuen Autobombenanschlag in der irakischen Stadt Falludscha mindestens sechs Iraker getötet worden. Unter den Toten befinden sich eine Frau und Schulkinder. US-Präsident George Bush bekräftigte derweil in Washington vor versammelter Presse, den internationalen Terror weiterhin entschlossen zu bekämpfen: "Wir führen hier einen Krieg."

Für Bevölkerung und US-Soldaten wird der Irak immer mehr zum Friedhof. Bild: Soldaten-Friedhof Point Loma in Kalifornien.
Für Bevölkerung und US-Soldaten wird der Irak immer mehr zum Friedhof. Bild: Soldaten-Friedhof Point Loma in Kalifornien.
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In einem Wagen der staatlichen Baugesellschaft El Fao explodierte gegen Mittag in der westirakischen Stadt Falludscha eine Autobombe, berichtete der arabische Fernsehsender El Dschasira.

Neben den sechs Todesopfern forderte der Anschlag mindestens sechs Verletzte. Die Detonation ereignete sich 150 Meter von einer Polizeiwache entfernt, in unmittelbarer Nähe einer Schule.

Leichenteile auf Schulhof

Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur afp berichtete, lagen die zerrissenen Körper von mindestens sechs Menschen in der Nähe des Explostionsortes. Leichenteile seien auch auf dem Hof der nahegelegenen Schule gefunden worden.

Durch die Wucht der Explosion wurden vier Autos völlig zerstört und drei weitere beschädigt. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Die US-Armee sicherte den Ort mit Geländewagen, Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen.

In der Region um Falludscha 50 Kilometer westlich von Bagdad sind US-Militärs fast täglich Ziel von Angriffen. Die Kleinstadt gilt als Hochburg des bewaffneten Widerstandes gegen die US-Besatzungsmacht.

Vize-Bürgermeister ermordet

Zu weiteren Detonationen und Angriffe kam es am Dienstag in Bagdad und in der nordirakischen Stadt Mosul. Im Südwesten Bagdads sei gegen Mittag eine Explosion zu hören gewesen, berichtete ein Korrespondent der Nachrichtenagentur afp.

Bei einem Angriff mit einer Panzerabwehrrakete in Bagdad starb nach US-Angaben ein US-Soldat. In Mosul starben bei einem Angriff auf eine Polizeistation drei Zivilisten.

Ein Sprecher der US-Verwaltung in Bagdad informierte zudem über den Mord an Bagdads Vize-Bürgermeister, Faris Abdul Rassak el Assam. Mehrere Männer hätten den Politiker am Sonntag unweit seines Hauses erschossen, hiess es. Die Täter seien unerkannt entkommen.

IKRK: unabhängige Entscheidung

Der Anschlag in Falludscha fand einen Tag nach der blutigen Serie von Selbstmordanschlägen mit 42 Toten und mehr als 200 Verletzten in Bagdad statt. Einer der insgesamt fünf Anschläge hatte dem Sitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). gegolten.

Die Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Genf werde "unabhängig von jedem anderen Akteur in Irak" über ihren Verbleib in dem Zweistromland entscheiden, sagte IKRK-Sprecherin Antonella Notari. Das IKRK prüfe jetzt, welche Konsequenzen der Anschlag auf die Tätigkeit der Organisation in Irak habe, sagte Notari weiter.

Die US-Regierung hofft nach den Worten von US-Aussenminister Colin Powell, auf einen Verbleib der ausländische Unternehmen, Hilfsorganisationen und der Vereinten Nationen (UNO) in Irak.

Bush: Grosse Fortschritte

US-Präsident George W. Bush bekräftigte unterdessen erneut seine Entschlossenheit, trotz der Anschläge die Wiederaufbauarbeit in Irak fortzusetzen.

In einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Washington, wies Bush auf die grossen Fortschritte beim Wiederaufbau hin. Hinter den jüngsten Anschlägen vermute er entweder Anhänger des alten Regimes oder ausländische Terroristen.

(bsk/sda)

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