New York Times: Krieg auf den Ruinen der Diplomatie

publiziert: Dienstag, 18. Mrz 2003 / 12:14 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 18. Mrz 2003 / 13:09 Uhr

New York - Unter der Überschrift "Krieg auf den Ruinen der Diplomatie" kommentiert die Onlineausgabe der New York Times von heute die Rolle der USA auf dem Weg zu einem neuen Irak-Krieg. Die Zeitung geht dabei mit der Regierung hart ins Gericht.

2 Meldungen im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

www.nytimes.com
Das Editorial der New York Times zu der Bush-Rede und quasi Kriegsdeklaration.
www.nytimes.com/2003/03/18/opinion/18TUE1.html

Die grösste Zeitung der Welt, die "New York Times", sieht ihre Regierung in ihrem Dienstags Online Editorial mit sehr kritischen Augen. Die Bush-Rede von heute Nacht 02.00 MEZ sei ein (negativer) Meilenstein in der Geschichte US-Aussenpolitik. Der Krieg kröne eine Periode furchtbarer diplomatischer Fehler, so die Zeitung.

"Der Entscheid zum Krieg ist das Resultat von Washingtons schlimmsten Fehlern seit einer Generation." Die New York Times erachtet die Beinahe-Isolation der Supermacht in der Weltgemeinschaft für die langfristige Zukunft der Nation als fatal.

Fehler begannen vor 11.September

"Die Hybris und die Fehler, die zu Amerikas derzeitiger Isolation geführten haben, begannen lange vor den Anschlägen des 11. September 2001. Diese Regierung kehrte sich seit dem ersten Tag ihrer Amtszeit ab vom Internationalismus und den Anliegen ihrer europäischen Verbündeten, indem sie das Kyoto-Umweltschutzabkommen ablehnte und Amerikas Unterschrift unter den Vertrag für einen Internationalen Strafgerichtshof verweigerte."

Die Tatsache, dass sich ein Grossteil der internationalen Gemeinschaft, der Führerschaft der USA widersetze, liege an den Ursachen der unglücklichen Geschichte der derzeitigen amerikanischen Administration.

Keine legitime Basis

"Das Resultat der US-Aussenpolitik ist nun ein Krieg, das zwar für ein legitimes internationales Ziel geführt wird, aber ohne legitime Basis des Völkerrechts. Dieses Ergebnis war weder vorbestimmt, noch war es unabwendbar."

Trotz den Meldungen der Regierung, die Bevölkerung stehe mittlerweile zu 60 Prozent hinter dem Entscheid von Bush in den Krieg zu ziehen, haben sich aus intellektuellen und Promi-Kreisen die kritischen Stimmen gemehrt.

Das heutige Editorial der Online Ausgabe der New York Times ist dabei ein weiterer Fingerzeig für die Bush Administration, dass sie sich mit ihrer harten Aussenpolitik auch zu Hause nicht nur Freunde geschaffen hat und sich in eine Aussenseiterposition hineinmanövriert.

(Barnaby Skinner/news.ch)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
«Unsere Streitkräfte haben 460 Leute evakuiert», sagte ...
Gelungene Flucht  Nahe Falludscha - Hunderten Irakern ist am Freitag die Flucht aus der belagerten Stadt Falludscha gelungen. Es war nach irakischen Angaben die grösste Gruppe, die die seit Tagen umkämpfte Stadt verlassen konnte. Dort leben nach Schätzungen rund 50'000 Menschen. mehr lesen 
G7-Gipfel in Japan  Ise-Shima - Die G7-Staaten haben die Flüchtlingskrise als «globale Herausforderung» anerkannt und weltweites Wirtschaftswachstum als «dringende ... mehr lesen   1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 1°C 6°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 7°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten