New Yorker Gouverneur gibt sein Amt ab

publiziert: Mittwoch, 12. Mrz 2008 / 17:28 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 12. Mrz 2008 / 19:17 Uhr

New York - Abruptes Ende einer steilen Karriere: Wegen einer Prostituierten-Affäre hat der New Yorker Gouverneur Eliot Spitzer am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt.

Klassischer Fall von Doppelmoral: Hardliner Eliot Spitzer hatte sich mit Edel-Nutten vergnügt.
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Er könne nicht zulassen, dass seine «privaten Verfehlungen» seine Arbeit für ein öffentliches Amt störten, sagte Spitzer an einer Pressekonferenz.

Der 48-jährige Regierungschef des Staates New York, der sich vor allem als Saubermann und «Sheriff der Wall Street» einen Namen gemacht hatte, war Kunde eines exklusiven Sexclubs. Er hatte eine Prostituierte eigens von New York nach Washington kommen lassen und für Liebesdienste insgesamt mehrere zehntausend Dollar gezahlt.

Prostitution ist in den USA illegal und wird für Freier in den meisten Fällen als Ordnungswidrigkeit geahndet. Medienberichten zufolge lastet auf Spitzer im Zusammenhang mit der Affäre auch der Verdacht der Geldwäscherei.

«Es tut mir zutiefst leid, dass ich nicht den in mich gesetzten Erwartungen entsprochen habe», sagte er, seine Frau Silda an seiner Seite, mit der er seit 21 Jahren verheiratet ist. Der Karrierejurist hat mit ihr drei Töchter im Teenager-Alter.

«Die Reue, die ich empfinde, wird mich auf ewig begleiten», beteuerte Spitzer. Sein Posten übernimmt sein bisheriger Stellvertreter, der blinde David Paterson, der dadurch erster schwarzer Gouverneur von New York wird.

Superdelegierter

Spitzer hatte das Amt erst Anfang 2007 übernommen und galt als einer der Hoffnungsträger der demokratischen Partei. Als Gouverneur kündigte er neue ethische Standards für die Politik an.

Spitzer ist einer von 800 ungebundenen «Super-Delegierten» für den Parteitag der Demokraten Ende August. Er hat der New Yorker Senatorin Hillary Clinton seine Stimme versprochen.

Die oppositionellen Republikaner im Ostküstenstaat hatten nun mit einem Amtsenthebungsverfahren für den Fall gedroht, dass er Gouverneur bleiben sollte. Spitzer war eine der treibenden Kräfte hinter der Suche nach einem Rettungsplan für die in Turbulenzen geratenen Anleiheversicherer MBIA und Ambac.

Kämpfer gegen die Prostitution

In seinem früheren Amt als Justizminister und Generalstaatsanwalt von New York hatte er sich einen Ruf als gnadenloser Ermittler gegen Finanzfirmen erworben. Mindestens zweimal liess er auch einen Prostitutionsring auffliegen und verschärfte zudem den Kampf gegen Korruption.

Das «Wall Street Journal» warf ihm vor, als Generalstaatsanwalt übermässig aggressiv vorgegangen zu sein. Sein Fehlverhalten jetzt zeige, dass er nicht in der Lage sei, die Existenz oder zumindest die Notwendigkeit von Grenzen zu erkennen.

FBI-Ermittlungen

Ermittler waren Spitzer im vergangenen Monat auf die Spur gekommen, als er einen Termin mit einer New Yorker Prostituierten in einem Hotel in Washington vereinbarte.

Die Bundespolizei FBI, die das Telefonat abgehört hatte, identifizierte Spitzer als «Klient Nr. 9» eines internationalen Callgirl-Rings. Medienberichten zufolge reservierte der Gouverneur unter dem Namen «George Fox» ein Hotelzimmer und zahlte einer Prostituierten 4300 Dollar.

Der «Emperor's VIP Club», dessen Dienste Spitzer in Anspruch genommen habe, vermittelte den Berichten zufolge Prostituierte an betuchte Kunden in New York, Paris, London, Miami und Washington.

(fest/sda)

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