US-Geheimdienstaffäre

Nicht nur die NSA - auch Kanada spioniert

publiziert: Dienstag, 11. Jun 2013 / 18:48 Uhr
Aussenmnister Peter MacKay bestätigte und verteidigte das kanadische Spähprogramm.
Aussenmnister Peter MacKay bestätigte und verteidigte das kanadische Spähprogramm.

Brüssel - In Europa verstärkt sich die Kritik an der Datensammelwut des US-Geheimdienstes NSA. Im EU-Parlament forderten am Dienstag Sprecher aller massgeblichen Fraktionen Aufklärung über das amerikanische Spähprogramm PRISM.

11 Meldungen im Zusammenhang
Die Abgeordnete kritisierten insbesondere, dass die USA bei eigenen und bei fremden Bürgern unterschiedliche Datenschutzstandard anlegten. EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg bestätigte, dass das Thema am Freitag bei einem Treffen zwischen Vertretern der US-Regierung und der EU in Dublin zur Sprache gebracht werden soll.

Justizkommissarin Viviane Reding werde «energisch und mit Nachdruck» Zusagen Washingtons für den Schutz der Daten europäischer Bürger fordern, hiess es. Der republikanische US-Senator und einstige Präsidentschaftskandidat John McCain verteidigte das Spähprogramm.

Allerdings mangle es PRISM an Transparenz, sagte er dem Fernsehsender «Phoenix»: «Ich glaube, dieses Programm ist praktikabel und nützlich, aber das amerikanische Volk und unsere Partner sollten besser informiert werden.»

Kanada hat globales Abhör- und Spähprogramm

Kanadas Verteidigungsminister Peter MacKay bestätigte, dass sein Land ein eigenes globales Abhör- und Spähprogramms betreibe. Er habe den kanadischen Geheimdienst CSE autorisiert, die Telekommunikation weltweit auszuspähen und digitale Spuren von Telefon- und Internetverbindungen zu sammeln, sagte er im Parlament.

Kanadier seien davon nicht betroffen. «Dies ist Auslandsspionage. Das ist etwas, was seit Jahren passiert», sagte MacKay. Die Bundesanwaltschaft hat Kenntnis von diversen Ermittlungen fremder Staaten in der Schweiz, wie sie am Dienstag erklärte. In dieser Hinsicht seien verschiedene Abklärungen im Gang, hiess es.

Snowdens Arbeitgeber zeigt sich «schockiert»

Der in Hongkong untergetauchte Enthüller des US-Spähprogramms, Edward Snowden, wurde von seinem Arbeitgeber am Montag gefeuert. Das in der Verteidigungsbranche tätige Beratungsunternehmen Booz Allen erklärte, den 29-Jährigen nicht mehr weiter zu beschäftigen.

Der Computerexperte war in den vergangenen vier Jahren beim US-Geheimdienst NSA eingesetzt gewesen und hatte dort Zugang zu vertraulichen Dokumenten über die systematische Überwachung von Internetnutzern. Diese Informationen reichte Snowden an die «Washington Post» und den britischen «Guardian» weiter.

Snowden habe den «Ethikkodex» und die Richtlinien des Unternehmens verletzt, erklärte Booz Allen. Die Berichte über die Weitergabe geheimer Informationen seien «schockierend». Das Unternehmen erklärte, eng mit den Behörden bei der Aufklärung zu kooperieren.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Spionageprogramme der Geheimdienste beschäftigen nun ... mehr lesen
Noch schlimmer ist nach Snowdens Angaben das Spionageprogramm «Tempora» des britischen Geheimdienstes GCHQ.
Barack Obama nominierte am Freitag den Republikaner James Comey als künftigen Chef des FBI. (Archivbild)
Washington - US-Präsident Barack Obama hat am Freitag den Republikaner James Comey als künftigen Chef der Bundespolizei FBI nominiert. Comey soll im September Robert Mueller ablösen, der die ... mehr lesen
New York - Die Zusammenarbeit von US-Geheimdiensten und US-Unternehmen ... mehr lesen
Die Zusammenarbeit zwischen Internet-Unternehmen und den Geheimdiensten ist breiter als zuerst vermutet.
Etschmayer Das Erstaunen und Entsetzen über den neuesten Spitzelskandal muss einen in den letzten Jahren gehärteten Zyniker eigentlich erstaunen und entsetzen. Hat wirklich jemand geglaubt, dass die in den USA beheimateten Datenkraken von den Geheimdiensten unangetastet bleiben? mehr lesen  7
Weitere Artikel im Zusammenhang
Berlin/Bonn/Washington - Insider ... mehr lesen
Das Internet ist Teil unseres Lebensstils geworden.
«Wenn ich in ihre E-Mails oder in das Telefon ihrer Frau hineinsehen wollte, müsste ich nur die abgefangenen Daten aufrufen.»
In den Vereinigten Staaten sammelt man zurzeit Daten, und zwar im grossen Stil. Mehrere Internet-Konzerne bestätigten laut einem Zeitungsbericht der «Guardian», dass man auf ... mehr lesen
Washington - Der US-Informant Edward Snowden hat vor fünf Jahren in der ... mehr lesen 1
Bundesrat Didier Burkhalter ist erstaunt ob der Informationen Snowdens.
 
Nebelspalter US-Präsident Barack Obama nimmt die Kritik ernst: Ab sofort sind seine ... mehr lesen
Der US-Geheimdienst sammelte nach den Enthüllungen Daten bei Internet-Diensten wie unter anderem Google, Facebook und Microsoft. (Symbolbild)
Washington - Die Quelle hinter den jüngsten Enthüllungen über die Internet-Überwachung durch den US-Geheimdienst hat die Anonymität aufgegeben. Die britische Zeitung «Guardian» ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische Inhalte von solchen zu unterscheiden, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. mehr lesen 
Publinews Die Paysafecard ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das auf dem Prepaid-Prinzip basiert. Es ermöglicht ... mehr lesen  
Die Paysafecard bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sie zu einer beliebten Wahl für Online-Zahlungen machen.
Cybersicherheit endet nicht beim Passwort
Publinews Die Zeit von 123456 als populärstem Passwort scheint vorbei zu sein. Laut der 2023er Umfrage von Bitkom verwenden drei ... mehr lesen  
Der Bundesrat hat am ein Massnahmenpaket zur Förderung eines Schweizer Datenökosystems verabschiedet. Das Ziel des Datenökosystems ist es, das Potential von Daten in der Schweiz besser auszuschöpfen ... mehr lesen
Das Datenökosystem besteht aus vertrauenswürdigen Datenräumen, die gemäss klaren Regeln miteinander vernetzt werden können.
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=861&col=COL_2_1
Die Ozlo Sleepbuds im Case.
eGadgets Die Kopfhörer für erholsamen Schlaf Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Problem. ...
Domain Namen registrieren
Domain Name Registration
Zur Domain Registration erhalten Sie: Weiterleitung auf bestehende Website, E-Mail Weiterleitung, Online Administration, freundlichen Support per Telefon oder E-Mail ...
Domainsuche starten:


 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten