Syrien
Niederländischer Jesuitenpater in Homs ermordet
publiziert: Montag, 7. Apr 2014 / 18:48 Uhr / aktualisiert: Montag, 7. Apr 2014 / 19:58 Uhr

Homs - Der niederländische Jesuitenpater Frans van der Lugt ist in der syrischen Bürgerkriegsstadt Homs ermordet worden. Das bestätigte sein Orden am Montag in Den Haag. Der christliche Geistliche war durch seine dramatischen Hilferufe aus Syrien bekanntgeworden.

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Zu der Bluttat bekannte sich zunächst niemand. Der 75-Jährige wurde nach Angaben seines Ordens von bewaffneten Männern aus seiner Wohnung entführt und dann mit zwei Kopfschüssen getötet. Sein Mörder sei maskiert gewesen, meldeten Aktivisten aus Homs.

Die Nationale Syrische Allianz zeigte sich schockiert über den «Märtyrertod» des Geistlichen. Der Niederländer habe dazu beigetragen, «dass die Welt die Wahrheit erfährt über das, was den hilflosen Zivilisten in den belagerten Vierteln widerfährt», erklärte das Oppositionsbündnis. Revolutionsaktivisten riefen in Homs dazu auf, seinen Mörder zu finden.

Hilferuf per YouTube

Van der Lugt hatte in den vergangenen Monaten in Interviews und Videos, die auf der Videoplattform YouTube veröffentlicht worden waren, auf die dramatische Lage der Bevölkerung von Homs aufmerksam gemacht. «Wir wollen nicht sterben in einem Meer von Elend und Leid», sagte er im Januar.

Der Pater lebte bereits seit fast 50 Jahren in Syrien und versorgte in einem Kloster in Homs Behinderte. Trotz wiederholter Aufforderungen weigerte er sich, die Stadt zu verlassen, solange Menschen noch hungerten und seine Hilfe brauchten. «Ich bleibe bei meinen Menschen. Ich bin der Hirte meiner Schafe», sagte er nach Angaben des Jesuitenordens.

Vermisst wird in Syrien immer noch der Jesuitenpater Paolo Dall'Oglio. Er war 2012 wegen regimekritischer Äusserungen aus Syrien ausgewiesen worden, hatte sich danach jedoch in den Rebellengebieten aufgehalten.

Im Juli 2013 wurde er in der Provinz Al-Rakka von Angehörigen einer islamistischen Terrorgruppe entführt. Berichte, wonach ihn die Gruppe Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) ermordet haben soll, wurden nicht bestätigt.

(fest/sda)

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