Tauziehen um Beerdigungsort

Niemand will Merahs Leiche

publiziert: Donnerstag, 29. Mrz 2012 / 22:19 Uhr
Tauziehen um Beerdigungsort von Attentäter Merah.
Tauziehen um Beerdigungsort von Attentäter Merah.

Toulouse - Eine Woche nach der Erschiessung des Attentäters Mohammed Merah ist am Donnerstag noch immer unklar gewesen, wo der 23-Jährige beigesetzt werden soll. Algerien, die Heimat seiner Eltern, und auch Toulose wehren sich gegen eine Beisetzung.

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Algerien weigerte sich aus Sicherheitsgründen, Merah auf seinem Gebiet bestatten zu lassen. Auch Toulouse, wo Merah seiner drei Gewalttaten verübte, wehrte sich gegen eine Beerdigung auf einem Friedhof der südfranzösischen Stadt.

Merah wurde in Frankreich geboren, seine Eltern stammen aus Algerien. Seine Mutter setzte sich für eine Bestattung in dem nordafrikanischen Land ein, wo der Vater lebt. Sie befürchtet, dass das Grab ihres Sohnes in Frankreich geschändet werden könnte.

Auch Toulouse will nicht

Daraufhin bereiteten die französischen Behörden alles für eine Überführung des Leichnams am Donnerstagnachmittag vor. Doch einem Vertreter der Grossen Moschee von Paris zufolge lehnte das nordafrikanische Land in letzter Minute aus Sicherheitsgründen ab.

Nach der algerischen Entscheidung wurde der muslimische Teil des Friedhofs von Cornebarrieu, einem Vorort von Toulouse, als letzte Ruhestätte ausgesucht. Die Beisetzung war dort bereits für Donnerstag angesetzt, doch Bürgermeister Pierre Cohen beantragte eine Verschiebung, um einen anderen Beerdigungsort zu finden. Er halte Merahs Heimatstadt Toulouse «nicht für geeignet», teilte die Stadtverwaltung zur Begründung mit.

Sarkozys Forderung

Präsident Nicolas Sarkozy forderte nach der Weigerung Cohens, das Tauziehen um die Beerdigung des Serienattentäters zu beenden. «Er war Franzose, nun soll er beigesetzt werden und man sollte nicht herumstreiten», sagte der Staatschef im Fernsehsender BFM TV.

Merah hatte bei drei Attentaten im Raum Toulouse insgesamt sieben Menschen erschossen, darunter drei Kinder und einen Lehrer vor einer jüdischen Schule. Er wurde vergangene Woche von Elitepolizisten in seiner Wohnung umstellt und dort dann am Donnerstag erschossen.

Der 23-Jährige hatte sich als Mitglied des islamistischen Terrornetzwerks Al-Kaida bezeichnet. Die Behörden fürchten, dass sein Grab aus Solidarität mit den Opfern geschändet oder zum Pilgerort für radikale Muslime werden könnte.

(alb/sda)

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