Noch ein Sieg bis zum Meistertitel: ZSC führt 3:1 im Playoff-Final

Die Uhr zeigte 22.56, als Reto Stirnimann den kollektiven Siegestaumel im Hallenstadion auslöste. Stirnimann schloss einen schnellen Konter zum erlösenden und siegsichernden 3:1-Tor ab.
Lugano war am Boden.

Mit dem Sieg von letzten Samstag in Lugano zur 2:1-Führung in der Serie, haben die Lions wohl definitiv "Blut" geleckt. Ihr Glauben an den Meistertitel wurde so unerschütterlich wie das Gotthardmassiv. Daran konnte auch das verletzungsbedingte Forfait von Teamstütze Claudio Micheli nichts änder.
Die ZSC Lions liessen die Scheibe laufen. Sie praktizierten ein einfaches, schnelles Eishockey mit teilweise überrraschenden Passfolgen.
So wie das Selbstvertauen der Zürcher angewachsen ist, schienen die Tessiner verunsichert. Als Matthias Seger (12.) und Rolf Schrepfer (14.) innerhalb weniger als zwei Minuten mit einem Doppelschlag 2:0 in Führung gingen, bebte das Hallenstadion. Lugano war für Minuten von der Rolle – bis Wes Walz zum Tanz bat. Mit einem Turboantritt erlief er sich einen Zauberpass von Peter Anderson schoss das Anschlusstor.
Lugano-Trainer Jim Koleff riss die Arme jubelnd hoch. Seine Mannen waren wieder im Spiel.
Doch die ZSC Lions liessen sich von diesem Rückschlag nicht beirren. Sie spielten zeitweise wie aus einem Guss. Selbst als Edgar Salis von einem Schuss gefällt und mit der Bahre vom Eis getragen werden musste, liessen sich die Zürcher nicht stoppen.
Lugano hatte zwar sporadisch immer wieder gefährliche Szenen. Als der ZSC gegen Ende des Spiels unter Dauerdruck kam, hielt Ari Sulander den Kasten dicht.
So spannend hätte es zum Ende allerdings nicht kommen müssen. Die Zürcher hätten die Zürcher schon längst vorher zu machen können – ja müssen. Doch Christobal Huet im Tor der Luganesi hielt einfach alles. Er allein hielt sein Team im Spiel.
Jim Koleff attestierte den Zürchern ein starkes Spiel. Allerdings gibt er sich nicht geschlagen.
Für die Zürcher wird das nächste Spiel in Lugano das schwierigste.

(ba/news.ch)