Nordkorea: «Das ist eine Kriegserklärung»

publiziert: Mittwoch, 11. Okt 2006 / 13:08 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 12. Okt 2006 / 00:00 Uhr

New York - Im Konflikt um den angeblichen Atomwaffentest von Nordkorea hat die Regierung ihre Drohgebärden verschärft. Das Land bezeichnete die Bemühungen der USA um UNO-Sanktionen als Kriegserklärung.

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«Wenn die USA uns weiter schikanieren und den Druck auf uns erhöhen, werden wir dies als eine Kriegserklärung betrachten und hierauf handfeste Massnahmen ergreifen», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zufolge.

Nordkorea sei sowohl auf einen Dialog als auch auf eine Konfrontation vorbereitet. Der Sprecher drohte mit neuen Atomtests.

Erstmals äusserte sich auch ein Spitzenvertreter des kommunistischen Regimes zum am Montag vermeldeten Test.

Verhalten der USA entscheidend

Die Nummer zwei Nordkoreas, Kim Yong Nam, sagte der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo, sollten sich die USA weiter feindlich verhalten, «dann haben wir keine andere Wahl als darauf mit handfesten Schritten zu reagieren».

Er machte auch eine Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche von den USA abhängig. Die Verhandlungen blieben solange ausgesetzt, wie Sanktionen bestünden. Die Gespräche zwischen den USA, Nord- und Südkorea, China, Japan und Russland liegen seit Ende 2005 auf Eis.

Zweifel an erfolgreichem Test

Nordkorea hatte erklärt, der unterirdische Atomwaffentest sei erfolgreich gewesen. Im Westen wuchsen indes die Zweifel, ob ein solcher tatsächlich stattgefunden hat.

So geht Frankreichs Regierung davon aus, dass dieser entweder fehlgeschlagen ist oder gar keine Atombombe gezündet wurde. «Wenn es eine Atomexplosion war, dann ist sie misslungen», sagte Verteidigungsministerin Michele Alliot-Marie. Die Lage sei dennoch ernst.

Bush fordert «ernste Folgen»

In Übereinstimmung mit den nordkoreanischen Angaben wurde am Montag eine Erschütterung im Norden des Landes registriert. Seismologen zufolge kann diese auch durch eine Kilotonne TNT ausgelöst worden sein. Zudem wurde im Gebiet keine erhöhte Radioaktivität gemessen.

US-Präsident George W. Bush forderte in Washington, der angebliche Atomtest müsse «ernste Folgen» haben. Alleine die Aussage Nordkoreas sei eine Bedrohung für den Frieden.

(bert/sda)

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