Novartis zieht Blutprodukt wegen Creutzfeldt-Jakob- Spender zurück

Die französische Behörde für Medikamentensicherheit hat den Rückzug des Postens angeordnet. Teilrückzüge seien «Routine», sagte der Novartis-Sprecher am Dienstag auf Anfrage. Rückzüge gebe es etwa, falls trotz der üblichen Tests Blut eines später an neuer Creutzfeldt-Jakob (CJD) oder Aids Erkrankten verarbeitet wird.
Es sei aber kein einziger Fall mit einem Zusammenhang zwischen dem Mittel und klassischer CJD dokumentiert, sagte er weiter. Wegen eines später an klassischer CJD erkrankten Spenders würde daher nach den Richtlinien europäischer und amerikanischer Behörden normalerweise kein solches Medikament zurückgezogen.

Nicht in der Schweiz
Frankreich sei da nach einem anderen Blutskandal wohl besonders empfindlich. Die Charge sei nur nach Frankreich gegangen. Laut einem Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit wäre in der Schweiz im Einklang mit den europäischen Regelungen kein Rückruf ergangen.
«Sandoglobulin» wird bei Infusionen verwendet. Das Mittel wird vom Zentrallaboratorium des Roten Kreuzes in Bern aus Plasma von Spenderblut hergestellt; Novartis besorgt den weltweiten Vertrieb. Das Blut für das Medikament stammt zumeist von Schweizern, für den amerikanischen Markt auch von Amerikanern.
Klassische CJD hat eine Inkubationszeit von rund 30 Jahren: So lange kann es gehen, bis die latent vorhandene Krankheit akut ausbricht. Die betroffene Charge von rund 2500 Einheiten läuft im Mai ab. Die Chargen werden laut dem Sprecher jeweils mit Codes versehen vertrieben und könnten bis ins Spital verfolgt werden. Der wirtschaftliche Schaden des Teilrückzugs für den Konzern sei wohl gering.

(klei/sda)