Nulltoleranz gegenüber gewaltbereiten Jugendlichen

publiziert: Sonntag, 13. Jun 2004 / 10:59 Uhr

Bern - Der Jugendgewalt soll mit Nulltoleranz und einem neuen Gesellschaftsvertrag begegnet werden. Dies verlangt Jacques Pitteloud, Nachrichtenkoordinator des Bundes. Je stärker die Jugend die Orientierung an gemeinsamen Werten verliere, desto anfälliger sei sie für Gewalt.

Die Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen ist äusserst hoch.
Die Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen ist äusserst hoch.
Die so genannte Revolution der späten Sechzigerjahre habe die alte Werteordnung gründlich zerstört, ohne sie durch einen neuen Gesellschaftsvertrag zu ersetzen, erklärte Pitteloud in einem im SonntagsBlick erschienenen Interview. Alle hätten es sich bequem gemacht mit der politischen Korrektheit.

Wir schämen uns fast, überhaupt noch irgendwelche Überzeugungen auszusprechen. In der Familie, der Schule, der Arbeitswelt und in der Strafverfolgung gebe es immer weniger Grenzen. Jugendgewalt sei ein Symptom und nicht ein Problem. Die Täter seien sozial verwahrloste Menschen, denen nie Grenzen aufgezeigt worden seien.

Eine echte multikulturelle Gesellschaft könne nur entstehen, wenn trotz berechtigtem Respekt vor eingewanderten Kulturen gewisse Grundregeln für alle gelten würden, sagte Pitteloud. Aber wir können keine Grundregeln durchsetzen, die wir nicht einmal zu definieren in der Lage sind.

Europa sei in einem halben Jahrhundert von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungskontinent geworden. Während immer weniger Europäer reicher und älter würden, träumten hunderte Millionen Menschen von diesem Paradies und machten sich auf den Weg nach Europa. Die Immigration sei aus wirtschaftlichen Gründen nötig.

Derzeit sei könne aber kein europäisches Land eine kohärente und überlegte Einwanderungspolitik durchsetzen. Wenn wir nicht aufpassen, blickt Europa in eine Zukunft, in der verschiedenste ethnische und religiöse Gemeinschaften aneinander vorbeileben werden, ohne den Hauch eines gemeinsamen Wertesystems.

(rr/sda)

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