Pannenserie vor und im Weissen Haus

Obamas Leibwache erhält neuen Chef

publiziert: Donnerstag, 2. Okt 2014 / 12:24 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 2. Okt 2014 / 14:25 Uhr
Barack Obama wird nun nicht mehr aus den Augen gelassen.
Barack Obama wird nun nicht mehr aus den Augen gelassen.

Washington - Nach einer Serie von Pannen beim Schutz von US-Präsident Barack Obama und der Bewachung des Weissen Hauses hat der Secret Service einen neuen Leiter. Der frühere Spitzenagent Joseph Clancy ist der vorübergehende Leiter der Leibwache des US-Präsidenten.

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Er war unmittelbar nach dem Rücktritt von Julia Pierson ernannt worden. Doch auch der Neue ist nicht unumstritten: Dem 58-Jährigen Clancy war 2009 als Sicherheitschef im Weissen Haus eine Panne unterlaufen. Nach einem Bericht der «New York Times» vom Donnerstag steht in Clancys Personalakte ein unangenehmer Eintrag.

Peinliche Sicherheitslücken

Er war 2009 für die Sicherheit im Weissen Haus verantwortlich, als das Society-Paar Michaele und Tareq Salehi an allen Sicherheitskontrollen vorbei ohne Einladung zu einem Staatsempfang zu Ehren des indischen Regierungschefs Manmohan Singh Manmohan Singh gelangt war. Das Paar hatte sogar Obama die Hand geschüttelt. Vor drei Jahren wechselte Clancy in die Privatwirtschaft.

Enthüllungen über peinliche Sicherheitslücken hatten seine Vorgängerin Pierson bewogen, dem Minister für innere Sicherheit, Jeh Johnson, ihren Rücktritt anzubieten. Obama selbst äusserte sich bisher nicht öffentlich zu den Vorgängen.

Der Secret Service bewacht den Präsidenten 24 Stunden am Tag. Er kümmert sich ebenfalls um die Sicherheit von Ehefrau Michelle sowie der beiden Obama-Töchter. Die Behörde beschäftigt rund 3400 Agenten.

Abgeordnete fordern Reformen

Der demokratische Abgeordnete Eiljah Cummings aus Maryland forderte weitere Änderungen im Schutz des Präsidenten auch nach dem Rücktritt Piersons. «Wir sollen nicht sagen, dass jetzt alles geklärt ist», zitierte ihn die «New York Times». «Ganz offensichtlich hat es hier (im Personenschutz des Präsidenten) eine ungesunde Kultur gegeben.»

Enthüllungen über haarsträubende Sicherheitslücken hatten Pierson zuletzt schwer unter Druck gesetzt: Unter anderem liessen die Personenschützer einen bewaffneten Ex-Straftäter mit Obama in einen Lift steigen. Zudem gelang es kürzlich einem Mann, mit einem Messer ins Weisse Haus - das vermeintlich sicherste Gebäude der Welt - vorzudringen.

Schon am Dienstag hatte Pierson vor einem Kongressausschuss Rede und Antwort stehen müssen. Es spreche aber für ihre Professionalität, dass sie die Verantwortung übernommen habe, sagte Regierungssprecher Josh Earnest am Mittwoch im Weissen Haus.

Mit bewaffnetem Straftäter im Lift

Vor allem die jüngste Enthüllung der «Washington Post» hatte das Fass wohl zum Überlaufen gebracht: Demnach hatte der Secret Service während Obamas kürzlichem Besuch bei der Seuchenbehörde CDC in Atlanta einen bewaffneten, dreifach verurteilten Ex-Straftäter in die Nähe des Präsidenten gelassen.

Der Mann war Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma und wurde auffällig, als er im Lift mit seinem Smartphone Fotos von Obama machte. Als die Agenten sich beschwerten, wurde der Mann von seinem Schichtleiter auf der Stelle entlassen.

Dabei musste er seine Dienstwaffe abgeben - erst da wurde dem Secret Service klar, dass er bewaffnet war. Das Sicherheitsprotokoll verbietet aber, dass sich ausser dem Secret Service Bewaffnete in Obamas Nähe aufhalten.

Schüsse auf das Weisse Haus

In den vergangenen Tagen war auch eine Sicherheitspanne bekannt geworden, die sich bereits 2011 ereignet hatte. Damals hatte ein Mann nachts sieben Schüsse auf das Weisse Haus abgegeben, wie die «Washington Post» berichtete. Doch erst vier Tage später bemerkten die Personenschützer, dass das Gebäude überhaupt von Kugeln getroffen worden war.

(awe/sda)

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