Wachstum beim Bahn-Pendlerverkehr

ÖV wird in der Schweiz immer beliebter

publiziert: Dienstag, 8. Mai 2012 / 11:02 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 8. Mai 2012 / 15:27 Uhr
Die Leute nehmen immer öfter den Zug.
Die Leute nehmen immer öfter den Zug.

Bern - Die Schweizer Bevölkerung legt für Freizeit, Beruf und Einkaufen immer grössere Distanzen zurück. Dabei steigen gemäss einer am Dienstag veröffentlichten statistischen Erhebung des Bundes die Menschen vermehrt in ein öffentliches Verkehrsmittel (öV).

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Mit der Bahn wurden im Jahr 2010 rund ein Viertel mehr Kilometer zurückgelegt als fünf Jahre zuvor. Die im Auftrag des Bundesamts für Statistik (BFS) und des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) befragten Menschen legten im Tagesdurchschnitt 7,1 km im Zug zurück, dies sind 1,5 km mehr als im Jahr 2005. Im Bus oder im Tram waren sie 1,4 km (2005: 1,3 km) unterwegs.

Über alle Verkehrsmittel gesehen war jede in der Schweiz wohnhafte Person ab 6 Jahren durchschnittlich pro Tag 36,7 km unterwegs. Das sind rund 4 Prozent mehr als 5 Jahre davor. Der Löwenanteil davon wird immer noch im Privatauto zurückgelegt.

Strassenanteil geht zurück

Mit 23,8 km blieb der Strassenanteil aber nunmehr seit 10 Jahren praktisch unverändert. Der relative Anteil sank aber seit 2005 um knapp 3 Prozentpunkte auf rund 66 Prozent. Praktisch gleich lang blieben die zu Fuss (2 km) oder per Velo (0,8 km) zurückgelegten Strecken.

Obwohl die gesamthaft zurückgelegte Strecke weiter anstieg, mussten die Menschen dafür weniger Zeit aufwenden. Sie waren inklusive der Warte- und Umsteigezeiten täglich rund 1,5 Stunden unterwegs. Das sind knapp 6 Minuten weniger als im Jahr 2005.

Grund dafür ist, dass der Anteil der Bahn - ein vergleichsweise schnelles Verkehrsmittel - zugenommen hat, wie die Direktorin des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE), Maria Lezzi, vor den Medien in Bern sagte. Im Schnitt konnten so in kürzerer Zeit mehr Kilometer zurückgelegt werden.

Beschleunigter Bahnverkehr verleitet zum Pendeln

Die Beschleunigung im Fernverkehr habe zu Wachstum beim Bahn-Pendlerverkehr geführt. Die Zeitgewinne führten dazu, dass man in kürzerer Zeit weiter komme, sagte Lezzi. Sie sieht diesen nicht nur positiv, da er zu mehr Pendlerströmen führt. Aus ihrer Sicht soll in Zukunft vor allem die Kapazität der Bahn und nicht deren Geschwindigkeit erhöht werden.

Die Länge der Tagesstrecken variiert je nach Bevölkerungsgruppe. So sind die Tagesdistanzen der Männer im Mittel gut 11 km länger als jene der Frauen. Auffallend ist auch, dass Personen aus einem Haushalt mit hohem Einkommen, im Schnitt deutlich längere Tagesdistanzen absolvieren als Personen mit vergleichsweise tiefem Haushaltseinkommen.

Mit Abstand am mobilsten sind junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren. Sie absolvierten täglich 49,2 km. Personen dieser Alterskategorie waren auch überdurchschnittlich oft im Zug oder in einem anderen öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs. Der öV-Anteil an der Tagesdistanz lag bei ihnen bei 38,7 Prozent. Bei allen anderen Alterskategorien liegen die Anteile unter 30 Prozent.

(bg/sda)

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Kein Wunder . . .
. . . bei jährlich 80-tausend Ausweisentzügen und der systematischen Verknappung des Individualverkehrsraums. Stets zu Gunsten des ÖV's. Bezahlt übrigens aus "zweckgebundenen" Abgabe auf den Treibstoffen. Zweckgebunden zum Unterhalt der Strassen und nicht zur Umwandlung von Hauptstrassen in Wohnzonen mit Tempo 30. Da sollten sich die Bahnsinnigen gar nicht so brüsten, vom 30% Atomstrom reden wir dabei noch nicht mal.
Und trotzdem
trotz dieser unglaublichen Mehranzahl von Passagieren schreibt die SBB immer rote Zahlen und verlangt jedes Jahr immer mehr für die Tickets und Abos.
Etwas stimmt da nicht. Das scheint Misswirtschaft in erschreckendem Masse zu sein.
Warum unternimmt da niemand etwas???
.
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