Neufassung des Islamgesetzes

Österreich verbietet Moscheenfinanzierung aus dem Ausland

publiziert: Mittwoch, 25. Feb 2015 / 19:19 Uhr
Der Islam ist nach dem Christentum die grösste Religion in Österreich. (Symbolbild)
Der Islam ist nach dem Christentum die grösste Religion in Österreich. (Symbolbild)

Wien - Österreich hat die Finanzierung muslimischer Vereine und Moscheen aus dem Ausland verboten. Mit der Regierungsmehrheit von Sozialdemokraten und Konservativen beschloss das Parlament in Wien am Mittwoch eine Neufassung des Islamgesetzes von 1912.

Das Gesetz soll künftig muslimisches Leben im Land umfassend regeln. Islamverbände und Opposition kritisierten den Entwurf. Die rechte FPÖ kritisierte das Gesetz. Der Islam gehöre weder historisch noch kulturell zu Österreich, sagte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Islam «Österreichischer Prägung»

Der Islam ist nach dem Christentum die grösste Religion in Österreich. Offiziellen Schätzungen zufolge sind von den 8,5 Millionen Menschen in der Alpenrepublik rund 560'000 Muslime. Die meisten von ihnen stammen aus der Türkei und aus Bosnien-Herzegowina. Die Regierung erhofft sich durch das neue Gesetz einen Islam «österreichischer Prägung».

In dem Gesetz werden unter anderem Ansprüche auf Seelsorge beim Militär, in Gefängnissen und in Spitälern festgeschrieben. Auch bei der Verpflegung von Muslimen in öffentlichen Einrichtungen müssen künftig religiöse Speisegebote beachtet werden. Islamischen Feiertagen wird der Schutz des Staates eingeräumt.

Ein strittiger Punkt ist der nun festgeschriebene Vorrang staatlichen Rechts gegenüber religiösem Recht. Darin zeige sich ein Generalverdacht gegenüber Muslimen, hiess es von den Grünen.

Kritik aus der Türkei

Diskussionen gab es auch beim Verbot der Auslandsfinanzierung muslimischer Vereine, Moscheen und Imame. «Wir wollen keine Imame, die Angestellte anderer Regierungen sind und hier in Österreich predigen», sagte der konservative Aussen- und Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP).

Österreich steht mit seinem Widerstand gegen ausländische Finanzquellen für islamische Einrichtungen in Europa aber nicht allein. So verbot Norwegen die Finanzierung von zwei Moscheen durch Geldgeber aus Saudi-Arabien, weil in dem arabischen Land die Menschenrechte nicht geachtet würden.

Kritik an dem Gesetz kam auch aus der Türkei. Der Chef der türkischen Religionsbehörde, Mehmet Görmez, bezeichnete das Gesetz laut türkischen Medien als diskriminierend.

Rund 60 der etwa 300 Imame in Österreich werden über den Dachverband islamischer Moscheevereine in Österreich (Atib) aus der Türkei entsandt. Der Verband kündigte an, das Gesetz vor dem österreichischen Verfassungsgericht anzufechten.

(flok/sda)

Der...
Westen will einen westlichen Islam.
Österreich will eigene Imame ausbilden und versucht damit einen angepassten Islam zu bilden. Das gilt auch für andere Länder in Europa.
Im Grunde heisst das aber nichts anderes, als dass der Islam, wie er jetzt im Westen existiert, nicht vereinbar ist mit dem westlichen Lebensstil. Andernfalls bräuchte man nicht zu diesen Massnahmen greifen.
Mit der Ausbildung von Imamen will der Westen Einfluss auf die Interpretation des Islam legen. Erhebliche Konflikte mit konservativen islamischen Kräften sind daher vorprogrammiert.
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