Olympia: U23-Spieler müssen freigestellt werden

Der Entscheid von Slim Aloulou erfolgte im Anschluss an Anträge des Deutschen Verbands DFB, der stellvertretend für Schalke (Rafinha), Werder Bremen (Diego) und den FC Barcelona (Messi) eingereicht hatte.

Rafinha und Diego war die Freigabe verweigert worden, die Spieler ignorierten das Verbot und befinden sich bereits im Kreis der brasilianischen Auswahl.

Der FIFA-Einzelrichter erachtete den internationalen Spielkalender als nicht massgebend, auch wenn das Olympische Turnier kein offizieller FIFA-Anlass ist.

Die langjährige Praxis - seit 1988 waren die Klubs stets bereit, ihre U23-Spieler für das Turnier abzustellen - hielt er stattdessen eine Berufung auf Gewohnheitsrecht für gerechtfertigt.

Einmalige Gelegenheit

Aloulou argumentierte zudem, dass die Teilnahme an Olympischen Spielen für Athleten aller Sportarten eine einmalige Gelegenheit sei.

Einen Spieler unter 23 Jahren im Falle einer Qualifikation seiner Auswahlmannschaft an der Teilnahme an einer solchen Veranstaltung zu hindern, hielt er daher nicht für gerechtfertigt.

Weiterführung angekündigt

Wollen die klagenden Parteien, die in den ersten beiden Bundesliga-Runden auf den Einsatz ihrer Südamerikaner verzichten müssten, die Reise ihrer Spieler nach Peking doch verhindern, bleibt ihnen nur noch der Gang ans Internationale Sportgericht CAS in Lausanne.

Werder und Schalke haben nach dem endgültigen Votum der FIFA diesen Schritt bereits angekündigt. Ein Entscheid wird für Anfang kommender Woche erwartet.

(bert/Si)