Olympiasieger Abera ist Marathon-Weltmeister

Abera gewann den Marathon in 2:12:42 Stunden. Zweiter wurde der Kenianer Simon Biwott mit 2:12:43 Stunden. Europameister Stefano Baldini aus Italien landete auf dem dritten Platz.

An der Leichtathletik-WM kämpfen bis zum 13. August über 2'000 Athleten aus 200 Ländern in 46 Disziplinen im Commonwealth Stadion um die WM-Titel.

Marathon als Teil der Eröffnungsfeier

Der Marathon über 42,195 km war in die WM-Eröffnungsfeier eingebettet und wurde am Start und beim Zieleinlauf live von 45'000 Zuschauern im vollen Commonwealth-Stadion verfolgt.

Angesichts der schwierigen Bedingungen mit einem 45 Meter Höhendifferenz aufweisenden Aufstieg nach 26 Kilometern war die Siegerzeit von 2:12:42 erstaunlich.

Abera sorgte für den insgesamt zweiten afrikanischen WM-Sieg im Marathon nach dem Erfolg von Douglas Wakihuri (Ken) 1987 in Rom. Er hatte 1999 in Fukuoka (Jap) seinen ersten grossen Erfolg gefeiert, wurde 2000 in Boston Zweiter, in diesem Jahr dort aber nur 16., weil er sich auf die WM konzentrierte.

Simon Biwott (31) bog als Erster ins Stadion ein, sah sich 200 m vor dem Ziel jedoch überspurtet. Er hatte dieses Jahr in Paris gewonnen.

Aberas Ziele: WM-Titel 2003 und Olympiasieg 2004

Abera erklärte nach dem Rennen, seine nächsten grossen Ziele seien "die Titel bei den WM 2003 und bei Olympia 2004". Dies werde aber nicht einfach, da Bahnkönig Haile Gebrselassie auf den Marathon umsteige. Abera selber nähere sich nun "dem Status von Abebe Bikila, dem grossen äthiopischen Marathonläufer der Sechzigerjahre."

Als die sechsköpfige Spitzengruppe wenige Kilometer vor dem Ziel von Abera gesprengt wurde, setzte sich Stefano Baldini (30) auf die Bronzeposition. Er war 1996 Halbmarathon-Weltmeister und holte 1998 den EM-Titel in Budapest. Auf den 6. Rang lief der zweifache London- Sieger Abdelkader El Mouaziz (Mar), der Ronnie Holassie (Tri, aufgegeben) nach 24 Kilometern als alleiniger Leader abgelöst hatte. Bei Kilometer 25 war der mit Spannung erwartete erste Auftritt des Weltrekordlers Khalid Khannouchi im US-Dress zu Ende. Dem im letzten Jahr eingebürgerten Marokkaner machten nicht wie zuletzt Rückenschmerzen, sondern Probleme im rechten Knie zu schaffen.

Der gleichzeitig ausgetragene Marathon-Weltcup ging überlegen an Äthiopien vor Japan und Italien.

Nicht dabei im 103 Läufer umfassenden Feld war der Schweizer Viktor Röthlin, obwohl er die Startberechtigung gehabt hätte. Er verzichtete zugunsten eines sorgfältigen Aufbaus im Hinblick auf die EM 2002 in München.

(sk/sda)