Olympische Spiele: In Athen bleibt noch viel zu tun

Zentrum des olympischen Geschehens wird der rund fünf Kilometer vom Stadtzentrum gelegene Sportkomplex OAKA sein. Darin werden die Entscheidungen in Leichtathletik, Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen, Wasserball, Turnen, Tennis, Basketball und Bahnradfahren fallen. Viel setzt man auf die Ideen des verantwortlichen Architekten Santiago Calatrava. Herzstück soll ein sich über mehrere dieser Anlagen ziehendes Dach sein. Doch ob alles wie geplant realisiert wird, ist noch ungewiss.

Wie bei OAKA erhalten die derzeit Athen besuchenden Nationalen Olympischen Komitees (NOK) auch bei anderen Wettkampfstätten keine Möglichkeit, einen näheren Blick darauf zu werfen. Auch bei dem OAKA angeschlossenen Medien-Zentrum muss man sich mit einer Begutachtung aus dem Bus heraus begnügen, auch wenn das International Broadcasting Centre (IBC) Anfang des Monats als erstes und bisher einziges Olympia-Projekt seiner Bestimmung übergeben worden ist. Das Main Press Centre (MPC) unmittelbar daneben soll im Juni fertig sein.

Der OAKA-Komplex sollte aber am Schluss höheren Ansprüchen genügen, ist er doch die Visitenkarte des Athener Organisationskomitees ATHOC. Alle Kräfte werden in dieses Projekt hinein fliessen. Enger könnte es mit dem geplanten Sportanlagen-Zentrum Helliniko an Athens Südküste werden. Auf dem Gelände des ehemaligen Stadt-Flughafens sind momentan noch Minen-Suchtrupps unterwegs, damit es während Olympia zu keinen unliebsamen Überraschungen kommt. Der Baufortschritt der Anlagen ist dementsprechend mehr als bescheiden.

Die davon betroffenen Sportarten sind Landhockey, Handball, Fechten, Base- und Softball, Kanu-Slalom sowie Basketball mit den Vorrunden. Unweit davon liegt das olympische Segelzentrum Agios Kosmas. Auch wenn dieser Optimismus nicht nachzuvollziehen ist, soll Ende Juni alles fertig sein. Bis Ende des Jahres gibt man sich mit den ausserhalb Athens und nahe des neuen Flughafens Eleftherios Venizelos gelegenen Schiess- und Reitsport-Zentren Zeit. Derzeit führen nicht einmal vernünftige Strassen zu den beiden Baustellen.

Ungefähr gleichzeitig mit dem Segel-Zentrum soll das Gewichtheber-Zentrum Nikaia seinem Zweck zugeführt werden, für bald danach wird die Fertigstellung der nahe dem OAKA gelegenen Sporthalle Galatsi für Tischtennis und Rhythmische Gymnastik versprochen. Noch in diesem Jahr sollen auch das Ruder- und Kanu-Zentrum von Schinias bereit sein. Die dortigen Bauverzögerungen sind auch darauf zurückzuführen, dass Historiker an dieser Stelle den Schauplatz der legendären Schlacht von Marathon vermuten.

Demzufolge werden dort auch die olympischen Marathonläufe starten. Sie enden im Athener Zentrum im Panathinaikos-Stadion. Mit dessen rechtzeitiger Fertigstellung gibt es übrigens keine Probleme, da ausnahmsweise schon frühzeitig mit dem Bau begonnen wurde und das hufeisenförmige Marmor-Stadion für Test-Wettkämpfe stets bereit ist. Es wurde für die Panathener Spiele der Antike errichtet und für Olympia 1896 reaktiviert.

(bert/Si)