Protest gegen Putin in Moskau

Opposition protestiert mit Menschenkette gegen Putin

publiziert: Sonntag, 26. Feb 2012 / 14:44 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 26. Feb 2012 / 21:16 Uhr
Wladimir Putin soll nach Ansicht von zahlreichen Oppositionellen nicht mehr das Amt des Staatschefs wahrnehmen dürfen.
Wladimir Putin soll nach Ansicht von zahlreichen Oppositionellen nicht mehr das Amt des Staatschefs wahrnehmen dürfen.

Moskau - Eine Woche vor der russischen Präsidentschaftswahl sind am Sonntag zehntausende Menschen gegen Ministerpräsident Wladimir Putin auf die Strasse gegangen. In Moskau bildeten die Demonstranten eine kilometerlange Menschenkette.

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Das Ziel der Aktion bestand darin, um die Ringstrasse im Stadtzentrum eine 16 Kilometer lange Menschenkette mit mehr als 34'000 Teilnehmer zu bilden. Die Opposition will damit gegen die Kandidatur Putins für das Amt des Präsidenten protestieren, das er bereits von 2000 bis 2008 innegehabt hatte.

Die Polizei sprach von mehr als 11'000 Teilnehmern, die Organisatoren hingegen von mehr als 40'000. An der Menschenkette nahmen auch prominente Oppositionelle wie der Anti-Korruptions-Aktivist Alexej Nawalny, der frühere Schachweltmeister Garri Kasparow und der Chef der regierungskritischen Linksfront, Sergej Udalzow, teil.

Zu den Teilnehmern zählten Menschen aller Altersgruppen, die trotz eisiger Kälte zur Ringstrasse kamen. Viele Demonstranten trugen weisse Bänder als Erkennungszeichen der Opposition. "Die Menschen sind hier, weil sie hoffen, dass ihre Stimmen dieses Mal gezählt werden", sagte ein Protestteilnehmer.

Auch in vielen anderen Städten Russlands, unter anderem bei einer grossen Aktion in St. Petersburg, protestierten Menschen gegen die umstrittene Rückkehr des früheren Geheimdienstchefs in den Kreml. Dort traten am Sonntag Politiker der linkskonservativen Partei Gerechtes Russland und der zur Wahl nicht zugelassenen Oppositionspartei Jabloko auf.

"Revolution" ohne Gewalt

Gegen mögliche Fälschungen bei der Präsidentenwahl hatten Oppositionelle bereits am Samstag in St. Petersburg protestiert. Auch dort waren Garri Kasparow und Alexej Nawalny präsent.

Der Kreml habe bereits vorab entschieden, dass Putin zum Sieger der Wahl am 4. März erklärt werden solle, sagte Kasparow. Schon jetzt stehe fest, dass Putin ein Stimmenanteil von 60 Prozent bescheinigt werde.

Die "Revolution", die Russland brauche, müsse ohne Gewalt vonstattengehen, sagte Nawalny. Das Internetportal kasparov.ru gab die Zahl der Demonstranten mit 15'000 an, die Polizei dagegen sprach von nur von 2500 Menschen.

Die Opposition hat für den Fall von Putins Sieg in der ersten Runde am kommenden Sonntag zu landesweiten Massenprotesten aufgerufen. Die Regierungsgegner bezweifeln angesichts der Proteststimmung im Land, dass Putin mehr Stimmen bekommen kann als alle anderen Mitbewerber zusammen. Sie hoffen daher auf eine Stichwahl.

Putin bewirbt sich bei der Präsidentschaftswahl am 4. März erneut um das Amt des Staatschefs. Er war schon in den Jahren 2000 bis 2008 zwei Amtsperioden lang Präsident und gab das Amt später an den derzeitigen Staatschef Dmitri Medwedew ab, der sich nun zu Putins Gunsten zurückzieht, um seinerseits Regierungschef zu werden.

 

(fest/sda)

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