Ägypten ohne Mubarak

Oppositionsbewegung hat ihre Wurzeln im radikalen Islamismus

publiziert: Freitag, 11. Feb 2011 / 21:57 Uhr
Newt Gingrich: «Die Muslimbrüderschaft ist ein Todfeind unserer westlichen Zivilisation».
Newt Gingrich: «Die Muslimbrüderschaft ist ein Todfeind unserer westlichen Zivilisation».

Sollte uns der Aufstand in Ägypten Angst und Schrecken einjagen? Die Konservativen in Amerika führen einen ungewöhnlich offenen Diskurs über die protestierenden Massen in Kairo.

4 Meldungen im Zusammenhang
«Hier geht es nicht um Ägypten», meint der bekannte Fernsehmoderator Glenn Beck. «Das ist die Geschichte von all jenen, die den Plan oder den Willen zeigten, die westliche Lebensweise in ihren Grundfesten zu erschüttern oder zu zerstören.»

Beck erzählt seinem grossen Publikum, dass die Proteste gegen Husni Mubarak Teil des Erstarkens des internationalen Islams seien, der sich seinen Weg von Asien bis England bahnt.

Seine Ansichten zählen zu den radikalsten im heutigen Mainstream-Amerika. Doch unter den Republikanern und anderen Vertretern des rechten politischen Flügels gibt es eine ganze Reihe verschiedener Meinungen über Ägypten.

«Nur ein Kind würde glauben, dass es in Ägypten zwangsläufig zur Bildung eines demokratischen Staates kommen wird», schreibt der konservative Kolumnist Charles Krauthammer. «Und nur ein Optimist, der mit Scheuklappen durchs Leben geht, kann der Überzeugung sein, dass dies der wahrscheinlichste Ausgang der Geschichte sein wird.»

Ende der Diktatur kompliziert und möglicherweise gefährlich

Insgesamt stufen Obamas Demokraten das Ende der Diktatur als kompliziert und möglicherweise gefährlich ein, jedoch begrüssen sie es grundsätzlich als wünschenswert.

Obamas Haltung scheint sich seit dem Beginn der Demonstrationen weiterentwickelt zu haben. Zuletzt forderte er das Regime Mubarak dazu auf, sofort vorsichtige Schritte hin zu einer demokratischen Staatsordnung zu unternehmen.

Die Republikaner haben im Stillen die Haltung des Präsidenten unterstützt. Doch ausserhalb Washingtons weichen inzwischen einige prominente Republikaner von dieser Linie ab. Der einflussreiche republikanische Stratege Newt Gingrich ist der Meinung, die Regierung unterschätze Ägyptens populärste Oppositionsbewegung, da diese ihre Wurzeln im radikalen Islamismus hat.

«Die Muslimbrüderschaft ist ein Todfeind unserer westlichen Zivilisation», sagte er. «Ich glaube, unsere Regierung hat nicht die leiseste Ahnung von diesen Gegebenheiten.»

Ebenso wie Gingrich gilt Sarah Palin, die ehemalige Gouverneurin von Alaska, als mögliche Präsidentschaftskandidatin. Sie sagte, sie sei enttäuscht darüber, dass die Regierung Obama nicht preisgäbe, wie die Zukunft Ägyptens aussehen wird.

«Keiner hat uns bisher erklärt – und sie wissen sicherlich mehr als der Rest von uns – wer den Platz Mubaraks einnehmen wird», sagte sie. «Sie wissen, was vor sich geht und informieren uns nicht.»

Ob das Weisse Haus etwas verschweigt, ist unklar. Viele Pläne der Amerikaner wurden vom plötzlichen Aufruhr in Ägypten über den Haufen geworfen. Präsident Obama glaubt fest daran, dass das Land und die Region von mehr Demokratie profitieren werden. Die konservativen US-Amerikaner sind davon nicht so überzeugt.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(Kolumne von Jonathan Mann/CNN-News)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Kandidiert er für das Präsidentenamt?
New York - Einer der bekanntesten ... mehr lesen
Kairo - Der ägyptische Präsident Husni Mubarak hat nach 18 Tagen Proteste gegen ... mehr lesen
Seit der Verkündung Mubaraks Rücktritts feiern die Massen auf den Strassen Ägyptens
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, ...
US-Wahlen  Noch ist absolut nichts sicher, doch es ist mittlerweile eine absolut realistische und alarmierende Möglichkeit geworden: was hat die Welt zu erwarten, falls Donald Trump wirklich zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt werden sollte? mehr lesen 
US-Wahlen  Hillary Clinton muss dieser Tage feststellen, dass der Stachel der jahrzehntealten Sex-Skandale ihres Mannes noch immer tief sitzt - und man mittlerweile auch von ihr erwartet, sich dafür zu rechtfertigen. mehr lesen  
US-Wahlen  Ist Donald Trump der geeignete Mann, Amerika vor dem IS zu beschützen? Oder ist er vielmehr genau ... mehr lesen  
Trump: «Wir haben schwache und bedauernswerte Politiker.»
Ben Carson ist im Rennen .
US-Wahlen  Die Geschichte wiederholt sich - und manchmal tut sie das sogar sehr schnell. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten