Oppositionsführer in Weissrussland festgenommen

publiziert: Donnerstag, 2. Mrz 2006 / 22:20 Uhr

Minsk - Weissrussische Sicherheitskräfte haben wenige Wochen vor den Präsidentschaftswahlen Oppositionsführer Alexander Kosulin vorübergehend festgenommen. Nach Aussagen seiner Sprecherin wurde Kosulin von Zivilbeamten verprügelt.

Der Westen wirft Präsident Lukaschenko systematische Menschenrechtsverletzungen vor.
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Beamte hätten ihn auf eine Polizeiwache gebracht und später wieder freigelassen, sagte der Chef der Sozialdemokratischen Partei Abend lediglich.

Auch Augenzeugen hatten berichtet, Kosulin sei zusammengeschlagen worden, als er Zugang zu einer Veranstaltung von Präsident Alexander Lukaschenko in der Hauptstadt Minsk verlangt habe. Laut Angaben von Kosulins Sprecherin waren Journalisten, die den Vorfall filmen wollten, ebenfalls geschlagen und verletzt worden.

Die Staatsanwaltschaft teilte Abend mit, gegen den ehemaligen Rektor der Universität Minsk werde wegen Randalierens und Zerstörung eines Lukaschenko-Porträts ermittelt. Kosulin hatte im Fernsehen ein Exemplar einer ausschliesslich Lukaschenko gewidmeten Zeitung zerrissen.

Demonstration gegen Festnahme

Etwa 1500 Anhänger der Opposition demonstrierten am Abend in Minsk friedlich gegen die zeitweise Festnahme Kosulins. Die Polizei schritt nach Augenzeugenberichten nicht gegen die ungenehmigte Demonstration ein.

Der bekannteste Oppositionskandidat Alexander Milinkewitsch hatte zur Kundgebung aufgerufen. Kurz nach der Festnahme Kosulins war die Polizei nach Angaben seiner Sprecherin noch gegen Demonstranten vorgegangen, die vor der Polizeiwache seine Freilassung verlangt hatten: Etwa 20 Demonstranten seien abtransportiert worden.

Kosulin ist einer der drei Herausforderer von Amtsinhaber Lukaschenko bei den Präsidentenwahlen am 19. März. Der Westen wirft Lukaschenko systematische Menschenrechtsverletzungen vor. US- Aussenministerin Condoleezza Rice bezeichnete Weissrussland vor kurzem als «letzte Diktatur in Europa».

(bert/sda)

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