Orientierungslauf: König-Salmi erneut Königin im Sprint

Mit Brigitte Wolf (8.) und Simone Luder (10.) klassierten sich zwei weitere Schweizerinnen im erstmals bei kontinentalen Titelkämpfen ausgeschriebenen Sprint-Wettkampf in den Top Ten. Saisondominatorin Luder, die im Weltcup sechs von acht Rennen für sich entschieden hatte, lag nach dem siebten von elf Posten noch in Führung.

Die Schweizer Männer dagegen müssen weiterhin auf den ersten Podestplatz in Ungarn warten. Urs Müller erreichte als bester den 13. Rang, Teamleader Thomas Bührer wurde 15. Den Titel gewann der Schwede Emil Wingstedt.

Vroni König-Salmi, die mit dem finnischen Spitzenläufer Janne Salmi verheiratet und Mutter zweier Töchter ist, übernahm am viertletzten Posten erstmals die Führung und verteidigte diese bis ins Ziel. Die 33-Jährige distanzierte die zweitklassierte Norwegerin Elisabeth Ingvaldsen auf der 2,85 km langen, mit einer Steigung von 105 m versehenen Strecke um 9,6 Sekunden.

«Kartentechnisch lief dieses Rennen praktisch optimal», sagte König-Salmi, die sich am Morgen noch gar nicht besonders gut gefühlt hatte. Das sei wohl eine Folge der starken Erkältung gewesen, die sie die ganze letzte Woche geplagt habe.

Klassisch-Weltmeisterin Simone Luder dagegen läufts in den Einzelwettkämpfen weiterhin nicht wunschgemäss. Der 24-jährigen Bernerin unterlief wie bereits am Mittwoch über die Mitteldistanz gegen Ende des Rennens hin ein grober Fehler. Diesmal wurde der Biologiestudentin der achte Posten zum Verhängnis, bei welchem sie nicht weniger als 43 Sekunden auf König-Salmi verlor.

Da nützte es Luder auch nichts, dass sie insgesamt fünf Posten am schnellsten anlief. Sie habe auch sonst viele kleine Fehler begangen, gab sich die Topfavoritin bitter enttäuscht. Am Morgen hatte sie in der Qualifikation noch klar die Bestzeit erzielt.

Brigitte Wolf (35), welche in Sümeg über die Mitteldistanz Silber gewonnen hatte, lief ein solides Rennen. Sie konnte jedoch nie in den Kampf um die Podestplätze eingreifen. Dennoch war die im Wallis wohnhafte Bündnerin mit ihrem Lauf sehr zufrieden.

Am Montag finden zum Abschluss der Europameisterschaften die Entscheidungen über die Langdistanz statt. Die Schweizerinnen, allen voran Simone Luder, gehören auch in der Königsdiszplin zum engsten Kreis der Medaillenanwärterinnen.

(ms/sda)